Vitriol „Into The Silence I sink“ (Melodic Revolution Records 2012)

Bella Italia at its best! Nach einer EP, die im Jahr 2009 das Licht der Welt erblickte, schieben die vit(al)-(f)ri(v)olen ragazzi einen strammen Zehnpfünder nach, der seinesgleichen sucht. Sucht ist ein gutes Stichwort, denn die Stücke, die Gianluca Papalardo (Vordergrund-Stimme), Tommaso Semrov und Alessandro Sanfilippo (Gitarre), Pierangelo Carvello (Keyboards und Hintergrund-Stimme), Francesco Lombardo (Bass und Hintergrund-Stimme) sowie Michele Panepinto (Schlagwerk und Hintergrund-Stimme) aus der Reh-Torte zaubern, sind einerseits ganz schön wild, gleichzeitig aber auch melancholisch bis zum Abwinken und machen einfach süchtig durch brettharte Riffs, denen süffige Refrains auf dem Fuße folgen, was vor allem beim Überflieger „Slowly She Dies“ deutlich wird; der Schmerz der Erlösung springt einem förmlich ins Gesicht. Ein solch austariertes Verhältnis aus Ruhe und Sturm kommt einer akustischen Version des goldenen Schnitts schon sehr nahe. Die juvenile Six-Pack-Variante des uomo universale gießt Eisensulfat und Wasser in die gut geölten Ohren der Hörer, aus denen schließlich Melan-CHO-terit wächst, mit wachs-ende-r Begeisterung - wie innen, so außen! V.I.T.R.I.O.L. als Akronym einer alchemistischen Handlungsanweisung wird hier zum Vademekum eines jeden Freundes gehaltvoller Schwingungen, welche diesen in einer endlosen Spirale aus Schwung und Gegenschwung durch den All-tag tragen und durch Absinken ins Unterbewusstsein gar den Gedanken-Wind gefrieren lassen. Heraus kommt dabei Prog Metal auf Tool-Pfaden mit sehr gefühlvollen Untertönen, der dennoch niemanden kalt lassen wird. Schlichtweg die Quadratur des Greises!

insidevitriol.com

Frank Bender




Zurück