Vinnie Moore "To The Core" (Mascot Records, VÖ: 18.05.2009)

Nicht erst seit seiner Zusammenarbeit mit der letzten UFO - Inkarnation (der auch Led Zeppelin-Drummer-Nachwuchs Jason Bonham angehörte) ist Vinnie Moore im ambitionierten Hardrock ein Name mit Klang. Er hat sie alle drauf, die probierten und technischen Stile: Metal, Hardrock, Blues, Jazzrock, Funk und AOR hat er solo und in diversen Projekten und Bands gespielt und dabei stets seine Begabung erkennen lassen.
Vinnie Moore gehört zu der erlesenen Garde der Gitarrenkünstler, die verflixt kompliziertes Zeug dynamisch spielen können und noch einen drauf geben, dabei nicht der technischen Möglichkeit oberste Extravaganz erforschen, sondern Songs verfassen, die nachvollziehbar, ambitioniert und kunstvoll in die hörsüchtigen Opfer rauschen.
Die 11 instrumentalen Songs auf seinem neuesten Streich "To The Core" rocken, können komplex und energisch, manche haben ein ausgefeiltes Gespür für enormen Groove, das jede ungeübte Meute dazu tanzen kann, andere beweisen seine Fingerfertigkeit, sein handwerkliches Talent, wenn er Extremsoli wie berauscht zum Besten gibt.
Kein Song ist so extravagant, dass er aus der Menge zuerst ins Auge fällt, die Platte ist wie aus einem Guss gemeißelt, Kracher lösen melancholische Balladen ab, AOR-Gängiges endet in Jazzrock-Fusion, Nachvollziehbares geht in radikalen Komplexen auf, die wiederum Mitpfeif-Partien entwerfen. Alles ist drin.
"To The Core" ist keineswegs ein Mainstream-Werk. Nicht allein die instrumentale Ausarbeitung der Songs, mit aufwendigen Arrangements und langen Soli, verschachtelten Motiven und energischen Dynamisierungen, grandiosen Breaks und vitalen Themenwechseln lässt keinen Gedanken daran aufkommen, dass Vinnie Moore etwas weniger Kunst, dafür mehr Kommerz im Blick hat. Er zelebriert seine Songs ausgewogen, auf hohem Energielevel, mit Verve und Eleganz und exzellenter Backing-Crew: Van Romaine (dr), Tim Lehner (key) und John JD Deservio (b).
Zwischen vier und sieben Minuten bringen die Tracks auf die Waage, manche längere Nummer ist leichter als manche kürzere, aber auch Hüpfburg-Spaßiges wie "Off The Hook", das auf Blues fußt, passt ins ambitionierte Kunstwerk.

vinniemoore.com
myspace.com/vinniemoore
mascotrecords.com
VM



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