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VIII Strada "Babylon" (AltrOck/Fading Records 12_2015)


Tito Vizzuso (voc), Davide Zigliani (g), Silvano Negrinelli (p, keys), Sergio Merlino (b) und Riccardo Preda (dr) sind sieben Jahre nach ihrem Debüt "The Legend of the Big Door" wieder da. Die italienische Band spielt wuchtigen Progressive Rock liedhafter Art mit starken Ansätzen an den dramatischen Songaufbau wie im gedachten Erbe der wilden alten Schule der frühen Siebziger. Der aber auch ganz anders kann. Instrumental rockt die Band recht herbe. Und ebenso kann es ungemein lyrisch werden.
VIII Strada spielen hektisch nervösen Gesangs-Prog mit partiellen Heavy- und gleichfalls partiellen AOR-Tendenzen. Es geht typisch italienisch zu. Eben gerade noch krachte die gesamte Band zu schweren Gitarrenriffs heftiges Instrumentalgut, da setzt alles aus, das Piano perlt. Süßliche Lyrik breitet sich aus. Nur kurz. Denn gleich rockt die Band wieder schräg und hart.
Der Sänger steht in 6 der 9 Songs als alles entscheidender, oft vom Chor unterstützter Mittelpunkt im Auge der Arrangements. Darum dreht sich alles. Und es sind die langen Songs, zwischen viereinhalb bis 10 Minuten, die vom Gesang dominiert werden. Drei kurze (2 bis 4 Minuten) sitzen als Instrumentals zwischen den Gesangsepen.
VIII Strada gehen robust und energisch zu Werke. Hier wird nicht gekleckert, es wird geklotzt. Das kann recht rabaukenhaft sein, so dass selbst nachdenklich leise Passagen streng und rabiat wirken.
Tito Vizzuso hat eine ungemein kraftvolle, strenge, harte, gut ausgebildete und intonationsfähige Stimme, die keinerlei Probleme hat, sich gegen die laut rockende Band durchzusetzen. Zwar ist sein Beitrag nicht über die Band, sondern in das Arrangement gebettet und alle Beteiligten sind etwa gleich laut gemixt, überwiegend, doch ist der Mann mit Stimme nicht zu bremsen. Zudem gibt es enorm viel Text zu erzählen, so dass zwar Instrumentales zwischen den Strophen aufgefahren wird, dies aber dennoch nebensächlich wirkt, weil die Präsenz der Stimme von Vizzuso so ungemein stark ist, dass sich die Band ihm automatisch nachordnet.
Ganz klar werden Kenner und Sprecher der italienischen Sprache im Vorteil sein, weil sie nachvollziehen können, was gesungen wird. Für alle anderen ist der Gesang/Text nur Teil der Musik, was es für das Album außerhalb des italienischen Sprachraumes nicht leicht macht.
Dennoch: vitales Werk (51:29 Minuten), das Achtung einfordert.

viiistrada.com
altrock.it
VM



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