Markus Pajakkala (Schlagzeug, Percussion, Keyboards, Flöte, Saxophon und Stimme) ist ein junges Jahrhunderttalent aus Finnland, das hier zum ersten Mal seine Visitenkarte abgibt. Diese Karte besitzt nicht nur einen gefühlten Diamantrand sowie eine „ah do Goldkante“ - das war saarländisch - sondern klingt für einen Avant-Freak wie Fusions-Sphärenmusik, die leider nie zur klingenden Münze werden wird, dafür ist sie viel zu hochklassig und originell. Die Masse, das wusste schon der wortgewandte Schmierfink Wolfgang von und zu, ist allenfalls an Mittelmaß interessiert. Mit Unterstützung von Ville Rauhala (Kontrabass), Timi-Artturi Mäkelä (Bass, Synthesizer), Jukkis Virtanen (Bass), Ville Kyttälä (Bass), Anssi Salminen (Gitarre), Tom Gardiner (Gitarre), Antero Mentu (Gitarre, Sitar), J-P Jääskeläinen (Xylophon, Marimba, Vibraphon), Masa Orpana (Klarinette, Saxophon), Olli Helin (Trompete), Juho Viljanen (Posaune), Ilkka Puputti (Horn), Markus Luomala (Akkordeon), Tero Hyväluoma (Fiedel) sowie einem Streichquartett (Annica Brännkärr: 1. Geige, Juho Puronaho: 2. Geige, Tero Hyväluoma: Viola, Veera Perkola: Cello) liefert Markus ein Sahneschnittchen nach dem anderen ab. (Oh weia, das bedeutet einen Zuckerschock beim Durchhören des gesamten Albums.) Wer einem ethnisch gefärbten Big Band-Jazz, der sich mit doorsartigen Klängen wunderbar arrangiert, um gleich hernach nach Kirmesmusik, rattemscharfem Zappa-Rock, zeitgenössischer Klassik und Filmmusik zu gieren, gegenüber nicht abgeneigt ist, MUSS diesen Tonträger sein eigen nennen und ich meine hier durch einen Kauf unterstützen. Aber Vorsicht: Bereits nach den ersten Tönen dieser CD, die einen auf eine falsche „Independent-Hangover“-Fährte locken, besteht erhöhte Suchtgefahr. (Unter dreimaligem Hören konnte mich ich bislang noch nie vom Scheibenrotor entfernen.) Um es nochmals deutlichst zu erwähnen: Dies ist das Debütalbum von Markus, dessen überbordende Kreativität ich nicht nur mit Zappa, sondern sogar mit J.S. Bach vergleiche, da hier die Arrangements und die Melodieführung von einer Reife zeugen, die schier übermenschlich erscheint. Handelt es sich bei Markus Pajakkala gar um einen Avatar des Ganesha, der auch der Gott der Musik ist? Auf alle Fälle schreibt ersterer göttliche Musik, deren Kenntnis schon bald zur gehobenen musikalischen Allgemeinbildung gehören wird. Ba(s)ta la vi(s)ta.
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Frank Bender
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