Unwise „One“ (Eigenproduktion 2013)


Eins kann ich euch gleich zu Anfang mitteilen: Diese Band rockt und das in einer sehr distingierten und intelligenten Art Rock. Als Sophisticated Metal könnte man den Stil der vier Cash Trust Dummies bezeichnen; wiederholt fühle ich mich an Bands wie Sieges Even, Queensryche und vor allem Fates Warning erinnert. Diese nachdenkliche, leicht melancholische Grundausrichtung fasziniert mich schon seit meiner Jugend, weshalb ich bereits seit 35 Jahren ein Anhänger des fa-moose-n kanadischen Dreigehirns bin. Auch Einflüsse dieser Band blinzeln gelegentlich auf, um rasch wieder im musikalischen Fluss zu verschwimmen. Hymnische Refrains sind das Salz in der Prog-Suppe und Unwise verstehen sich auf den gut dosierten Einsatz dieses Salzes, ohne es mit dem weißen Gold zu übertreiben, so dass ein jeder guten Mutes eine solche Suppe mitsamt der Brocken auslöffeln kann. Mehrfaches Hören lässt den aufmerksamen Zuhörer dabei immer gekonnter auf der Gischt der Glissandi-Wellen reiten, die zu keinem Zeitpunkt weichgespült klingen. Einmal mehr lohnt sich das aufmerksame Studium der Texte, die eine immense Sinntiefe besitzen, in der man sich verlieren kann. Unbedingt erwähnenswert ist auch das kongeniale Artwork; schlicht und vom konzeptuellen Ansatz doch äußerst bestechend wird hier ein geistiges Gesetz metaphorisiert: Panta rhei. Auf alle Fälle mal reinhören – es lohnt sich!

facebook.com/UnwiseBand

Frank Bender




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