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Ultra "Ultra" (Rockadrome 2007)
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Im Jahr 1974 wurde aus der in Texas beheimateten Band Homer, nachdem einige Mitglieder abgesprungen waren, unter anderem ging Van Wilks solo und Chet Himes wurde Aufnahmeleiter in einem Studio, wo er unter anderem "Christopher Cross" und "Ted Nugent Live" abmischte, mit neuen Leuten Ultra. Ultra bestand aus Galen Niles (g), Larry McGuffin (g), beide standen auf das Team Gibson/Marshall und spielten zudem Fender, Don Evans (voc), Tom Schleuning (Ludwig-dr) und Scott Stephens (Gibson-b, Rickenbacker-b). Bis 1978 war die Truppe aktiv, als Punk und Disko den guten alten Hardrock einholten und killten.
"Vintage hard rock progressive psychedelic heavy guitar music" ist auf der Innenseite des Backcovers zu lesen. Das kann man sich so zusammenreimen, wenn man einsam und verlassen im Dunkeln über Marktstrategien nachdenkt. Ultra spielten erstklassigen, hochwertigen Hardrock, der eine große Affinität zum Southern Rock, ebenso zum Twin-Lead-Sound der Wishbone Ash wie zum Stil von ZZ-Top hat und mindestens ebenso knackfrisch wie genannte Band in ihren besten Phasen klingt.
Die Geschichte der Rockmusik zeigt immer wieder, dass einige Bands Glück hatten, zu Mega-Acts wurden und viel Geld verdienten, wie Lynyrd Skynyrd oder ZZ-Top, andere hingegen nach kurzer Zeit aufgeben mussten und in der Versenkung verschwanden, ohne über den engen Fankreis hinaus bekannt geworden zu sein.
Ultra hatten nie eine ganze LP veröffentlicht. Lediglich zu Promotion-Zwecken, für Veranstalter, war eine nur einseitig gepresste LP mit 5 Stücken produziert worden. Höchste Zeit, dass die zwischen 1975 und 1978 in den United Audio Recording Studios in San Antonio eingespielten grandiosen Hardrocker, die mal eine Spur Klassik, mal einen Hauch Progressive (tatsächlich gibt es schon mal das gute alte Mellotron zu hören) in sich tragen, auf CD veröffentlicht werden. Sämtliche Songs haben gute, kompakte Kompositionen, sind druckvoll und dynamisch eingespielt, haben harte Soli, flotte und auf den Punkt gebrachte, mitreißende Arrangements. Der Sänger hätte sich nur einen langen Bart stehen lassen müssen und hätte schon bei ZZ-Top einsteigen können, eine echte Rockröhre, die er biegsam und geschmeidig bluesgetänkt wohl einzusetzen weiß.
Boogie, Hardrock, eine Spur Jazzrock - alles steckt in diesen Stampfern, die so nur aus Texas kommen können und deren Musiker man sich nur mit Hut vorstellen kann.
Die Band macht keine Kompromisse, selbst in den balladesken, leichteren Stücken, die eine Spur der Eagles (ohne deren grandiose Chorgesänge) in sich tragen, und wovon es zu Ende der CD zwei/drei gibt, ist keine besondere Hinwendung zum Rockmainstream herauszufiltern. Selbst die eingängigen Stücke, die damals einen LP-Verkauf leicht gemacht hätten und schnell ins Bewusstsein potentieller Fans gehen, sind witzig hart und rocken ungemein. Die CD ist unbedingt Fans der alten Hardrock-Schule zu empfehlen, Southern Freaks und Gitarren Maniacs werden ihre Freude ebenso haben. Dazu passend eine aus der Mode gekommene Beschreibung: saustark!
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