Ugh! "Meat Fairies" (Elektrohasch Schallplatten, VÖ: 14.12.2005)
"Lock'n'Loll" schreit Sänger Sony im ersten Track "Roach" in das Mikro. Damit wird ein illustrer 13-Song-Zyklus eröffnet, der ganz fett Noise Rock auf sein Stirnband geschrieben hat. Fett sind auch die Schmetterlinge auf und in dem Cover, gar das Elektrohasch Markenzeichen hat zu schwerem Volumen gefunden.
Ugh! spielen schweren und dunklen Stonerrock mit harschen Gitarren, rauer Stimmung und krachendem Schlagzeug. Der Bass, von Sänger Sony gespielt, wummert tief, volumig und melodisch durch die Stücke, bringt viel Struktur ein und belebt den Untergrund der Stücke.
Wenn die Band vom Krach ablässt und leisere Töne fährt, wird Schlagzeuger Tim angesteckt und spielt komplexe, vital aufgefächerte, differenzierte Rhythmen. Nur Gitarrist Martin bricht aus dem Lärmgewand nicht allzu sehr aus, seine schrägen und rotzigen Gitarrensounds werden stets fett abgeschossen, in den stilleren Momenten nur in der Lautstärke begrenzt.
Ugh! haben vor allem Spaß am heftigen Rocken und so wildern sie sich enorm kraftvoll durch ihre Songs. Sie haben hörbar Spaß daran, wild und brachial zu rocken, dennoch aber ist ihr Hang für ausgefallenes Liedgut, das leise und verschnörkelt klingt, nicht zu kurz gekommen. Oftmals beginnt so ein Stück mit einem ungewöhnlichen Motiv, faszinierend eigenwillig, bis sich der schwere Rock Bahn bricht.
Im Laufe der 45 Minuten wird das Album leiser, zwar kocht die Band ihre fette Rocksuppe immer wieder gut an, lässt aber vermehrt psychedelische, verschrobene und verschnörkelt leise Sounds und Stimmungen zu. Das findet im 9-minütigen "She" seinen Höhepunkt.
Ugh! ist eine liebenswürdige Band. Sie haben Sinn für Humor und Covermotive, haben es drauf, mitreißende Songs zu komponieren und vor allem leben sie einen dreckigen, schrägen Sound, der einfach hinreißend ist. Schöner schwerer Heavy Rock, lasziv wie schwer, heavy wie episch, leise wie laut, Krach wie Stille. Unbedingt reinhören!

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VM



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