Tyrants Blood "Crushing Onward Into Oblivion" (Invictus Productions 2009)

"Joh, heit gäbbds moh widda Mätzelsupp" würde der geneigte Saarländer beim Lauschen dieser Klänge sagen, womit die berühmte Kunstfigur des Gerd Dudenhöffer zu Heinz Metzger mutiert. In der Tat liefern die Schlachter Brain Langley (Gegurgel), Vinnie Borden (Bass), Marco Banco und Tom Lewko (Gitarren) sowie last but not least Matt Modder (Schlachtzeug) mit ihrer zweiten CD ihr Gesellenstück ab. Geboten wird Death Thrash in Reinkultur: Schnell, virtuos gespielt und doch räudig wie ein Straßenköter, der allerdings nichts mit Punk zu tun haben möchte. Zur Auflockerung werden immer wieder Breaks, Tempowechsel und balladesk anmutende Zwischenspiele eingestreut, die das Bandprofil zusätzlich schärfen. Man muss schon genau hinhören, um der technischen Glanzleistungen der Musiker, die nicht wie bei vielen anderen Bands dieser Spielart in narzisstischer Manier im Vordergrund stehen, gewahr zu werden. Dazu trägt auch der etwas undifferenzierte Sound bei, der allerdings mit einem etwas größerem Budget beim nächsten Studioaufenthalt schnell behoben sein dürfte. Resümierend lässt sich feststellen, dass die fünf Kanadier relativ unprätentiös durch die Gehörknöchelchen der Rezipienten brettern; ein echter Ohrenschmaus eben. Es macht mich wundern, dass noch kein (etabliertes) Label an die Wurstküchentür der ungeschlachten Burschen geklopft hat. Sollten die Herren in ihren maßgeschneiderten Kutten etwa Angst vor ein bisschen spritzendem Blut haben?

myspace.com/tyrantsblood
Frank



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