T.Phan "Last Warrior" (Musea Records, VÖ: 10/2009)

Tai Phongs einstiger Trommler Stephan Caussarieu präsentiert mit T.Phan sein Solodebüt. Einige Bassfiguren, ein Gitarrensolo und Chorgesang wurden von Gastmusikern beigetragen, alles andere ist von Caussarieu, der die Songs selbst komponiert hat, eingespielt worden.
Über "Last Warrior" liegt stille Melancholie. Die überwiegend instrumentalen Songs, deren Vokalparts so unscheinbar und zugleich wohltuend wirken, haben einen starken ambienten Touch. Ambient Prog könnte der Sound genannt werden. Symphonic Prog, psychedelische Ideen und Popelemente vereinen sich zu flotten, eingängigen bis leicht sperrigen Songs, die nicht ohne Inhalt sind, hier und dort einige Jazzrock-Spuren aufweisen, ohne jedoch größere Komplexe aufzufahren.
Es bleibt überwiegend eingängig und sanft, elektronische und Rockstrukturen fahren die ambienten Moleküle üppig aus, und die dazwischen gedeihenden lichteren Popsongs haben stets symphonisches Flair. Erstaunlicher Weise hat der (ursprüngliche) Trommler nicht viel Wert auf technisches Getrommel gelegt, alle Instrumente vereinen sich gleichrangig, und keine extravaganten Spielereien heben sich hervor. So wirken die Songs gebügelt, überraschende Sachen sind kaum zu hören, und wenn dann doch einmal ungewöhnlichere oder komplexere Partien gespielt werden, rauscht das fast am Ohr vorbei, weil die ambiente Note und der alles gleich machende elektronisch wirkende Sound die wilderen Parts eindämmen.
Zwar hat "Last Warrior" kaum Bezug zur alltäglichen Popmusik, sind aufwendige und anspruchsvolle Themen zu hören, sind die Songs Progressive Rock, allerdings so wenig vital ausgeprägt, dass T.Phan damit die Welt wohl kaum umkrempeln kann.
Nettes Symphonic Ambient Prog Album für die Garage, um währenddessen am Fahrrad zu basteln.

myspace.com/tphancaussarieu
musearecords.com
VM



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