Aus dem Schatten der Prog-Band Nil tritt Thork, eine neue Formation, die ebenso wie andere moderne Bands aus ihrem Heimatland nicht nur sprachtypisch französischen Progressive Rock spielen. Die folkloristische, rocktechnische und persönliche Prägung der Musiker ist eine andere als bei britischen oder schwedischen Bands, die sich auch wieder deutlich unterscheiden, trotz Kollaborationen siehe The Tangent.
Thork spielen episch-düsteren, psychedelisch und ambient angehauchten Progressive Rock, der viel balladeskes Flair, komplexe symphonische Flächen, grandiose, aber kurze und wenige Rhythmusexperimente und interessante Klangfarben in sich trägt. Cello, Violine, Tablas, Trompeten und Posaunen, Tin Whistle, Oud, Bugle und Spielzeugxylophon geben diesen mystischen Klängen ihre Sprache. Die instrumentale Seite der Band ist weitgehend dezent ausgearbeitet, wenn Thork auch kraftvoll ausbrechen und stürmische Nuancen setzen können.
Doch die größte Kraft der CD liegt im Gesang. Der düstere Gruppengesang ist außergewöhnlich gut komponiert und arrangiert, die Spannweite der Gesangsharmonien zieht tief in den Bann und zeigt größere Wirkung als die instrumentalen Arrangements. Fast scheint es, die Band hätte, aus Jux und nur zur Probe, ob sie es denn schaffen können, diese komplexe Musik erdacht, ihre aufwendigen, hochinteressanten Gesangspartien facettenreich darzubieten. Wie ein Bäcker, der wie besessen die Nacht durch an der Hochzeitstorte arbeitet, um besser zu sein als jeder andere, egal, ob sie am nächsten Tag geschlachtet und zerstört wird. Es ist der Augenblick, der zählt.
Thork würden instrumental trotz aller abwechslungsreichen Klänge wohl scheitern, weil sie keinen Bombast, keinen symphonischen Overkill produzieren. Es geht den Musikern nicht darum, in festgefahrene Spuren zu fallen und darin zu verhungern. Die Band hat, wie Nil oder Taal, ebenso inspiriert und eigen, doch ganz anders, einen eigenen Weg gefunden, sich in der progressiven Rockmusik auszudrücken.
myspace.com/thorkmusic
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VM
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