Thirteen of Everything (Demo-Eigenveröffentlichung 2003)
Thirteen of Everything "Welcome, Humans" (Musea Records 2005)

Seit Januar 2000 gibt es Thirteen of Everything. Die 4 Musiker der Band mögen sehr viel unterschiedliche Musik, in der Band geht ihre Vorliebe für den symphonischen Progressive Rock auf. Ihre bisherige Aufnahme ist zwar nur ein Demo, aber ein ausgewachsenes. Die 5 Songs sind komplex aufgebaute Werke, an denen kräftig gearbeitet wurde. Die Themen sind ausgefeilt, die Rhythmusbrüche und melodischen Wechsel innerhalb eines Songs gekonnt arrangiert, überhaupt scheint die Band sehr begabt zu sein. Ein kommender Stern am progressiven Himmel? Nun, dieJungs sind nicht mehr die Jüngsten, Thirteen of Everything ist sicher eher ihr Hobby und ob sie genügend Zeit finden werden, die Arbeit in der Band auszubauen, ist fraglich. Vielleicht wollen sie das auch nicht, und nur ihrem Hobby frönen. Das tun sie jedenfalls auf sehr ansprechende und anspruchsvolle Weise. Gleich der Opener "Flying East" ist so ein gutes Stück. Die Motive wechseln gekonnt, kommen wieder und ergänzen einander. Zudem gibt es ein ausgezeichnetes solistisches Mittelstück, in dem eine komplizierte Disharmonie verblüffend zu höherer Harmonie findet. Nicht genug damit, bricht dieses Motiv in ein Gitarrensolo aus, das von einem anderen Stern scheint. Zwar sind einige Melodien, einige Motive noch nicht so ganz ausgereift, könnten weitere Disharmonien, harte Ausfälle, vitale und wilde Ideen für mehr Aufsehen in den instrumentalen Passagen sorgen. Aber im Grunde genommen ist die Band davon nicht weit entfernt. Sie sind auf dem richtigen Weg weit fortgeschritten. Zwischen Melancholie und Euphorie gibt es große Dynamik, die nicht kitschig oder altbacken, sondern vital mit Witz und Verstand gemeistert wurde. Die Gesangspassagen sind etwas herkömmlich, daran könnte die Band noch arbeiten. Mein Tipp: mehr wilde, ironische, schräge Motive. Weniger symphonisches, mehr ausgeflipptes Material. So, wie die 5 Songs jetzt bereits ausgearbeitet sind, schlagen sie so manche Produktion bekannterer Acts. Ich bin gespannt, wie das Endresultat klingt. Das wird eine Überraschung!


Die Demo CD, im Frühjahr 2002 eingespielt, sorgte für einige Überraschungen. Thirteen Of Everything arbeiteten weiter an ihrem Material und sind schließlich bei Musea auf ein interessiertes Label gestoßen. Ted Thomas (dr, perc, voc), Mick Peters (b, stick, acc-g, voc), Joe Funk (g, voc) und Thad Miller (p, org, synth) haben die 5 Songs des Demos im Jahr 2004 neu eingespielt, dabei jedoch sich nicht auf die alten Arrangements gestützt, sondern die Songs, die mittlerweile über 2 Jahre alt und oftmals gespielt und überarbeitet worden waren, neu arrangiert.
Zu den nun deutlich kraftvoller und kerniger gespielten, und vor allem im Sound erheblich aufgewerteten Songs, gibt es weitere Stücke. So das 2004 geschriebene akustische "Semprini", mit 4 Minuten das kürzeste Stück an Bord, sowie die 7-teilige Suite "Late For Dinner", die 26 Minuten lang zum Ausdrucksstärksten gehört, was die Band überhaupt bisher gespielt hat.
Die Band hat ihren symphonischen Ausdruck behalten und ausgebaut, daneben aber die Rockstrukturen härter und virtuoser gespielt. Die Songs sind komplexer, was schon an der fabelhaften Rhythmusarbeit festzustellen ist.
Das spannende Album heißt nun "Welcome, Humans". Die ausdrucksstarke Symphonic Rock CD kann man nicht wirklich mit anderen Bands vergleichen. Deutlich sind die Einflüsse des Prog Klassikers Genesis zu hören, vielleicht zudem eine Spur amerikanischer, moderner Symphonic Bands wie IZZ oder Echolyn. Thirteen Of Everything klingen eigenständig, was unbedingt für sie spricht. Empfehlung vor allem für Neoprog Fans, die in lange symphonische Passagen vernarrt sind. thirteenofeverything.com
VM



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