The Body Politic „Egressor“ (Eigenproduktion 2014)


So wollen wir (Schwermetall-)Avants es haben: Harte Riffs, wieselflinke Soli, wechselnde Tempi, polymetrische Grooves, variabler Gesang, komplexe Arrangements. Das alles und noch viel mehr würd ich selbst machen, wenn ich Muckerkönig von Deutschland wär, bitte sehr!!! Dank The Body Politic muss der süchtige Komplex-Metaller allerdings nicht selbst zu den Instrumenten greifen, sondern bekommt seine Power-Infusion frei Haus geliefert. Sam Britton (Gesang), Jesse Janzen (Gesang und Bass), Matt Aasen und Dan Montgomery (Gitarre), Rob Wilkinson (Keyboards) sowie Spencer Bowman (Schlagzeug) kochen einen Progressive-Cocktail zum Eiererschrecken auf großer Flamme, das ist evident, wenn man sich die Stücke von „Egressor“ anhört. Das besonders Schöne daran ist, dass man sich diese EP oberfächlich anhören kann und kraftvoll-melodiöse Songs geboten bekommt, die sich bei intensivem Zuhören in zerklüftete Soundlandschaften verwandeln, in denen man nach Begehr lustwandeln kann. Als Referenzen seien an dieser Stelle Beyond The Buried And Me, Protest The Hero oder Tesseract genannt. The Body Politic steht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine rosige Zukunft bevor, denn Genie und Wahnsinn paaren sich in ihren futuristisch anmutenden Earcatchern und generieren akustische Phantasmagorien en masse; der ständige Wechselgesang zwischen jonandersonesk und deathmetallen gibt hiervon ein beredtes Zeugnis. Die meisten Bandmitglieder sind studierte Jazzer, die zum Progressive Metal wechselten; das hört man beispielsweise bei manchen Gitarrensoli deutlich. Darüber hinaus können sie aber im Gegensatz zu manchen Zampanos des Genres noch komponieren, dass es einem (in positiver Weise) an die Nieren geht und die Freudentränen in die Augen treibt. Die Texte stehen der Musik in nichts nach. Also los, holt Euch dat weird Dingen und et wierd Euch in den Ohren klinge(l)n.

facebook.com/thebodypolitic

Frank Bender




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