Taylor's Universe "Return to Whatever" (Mals Ltd. 2009)

Taylor's Universe klingen nicht retro, sie klingen authentisch. Die dänische Kapelle mit dem steten Ausstoß an neuen Alben, seit 2000 gibt es jedes Jahr zumindest eine, oftmals mehrere, das erste Album unter dem Namen Robin Taylor hat der Multiinstrumentalist 1991 im Eigenverlag veröffentlicht (die ersten Aufnahmen stammen indes aus 1985), orientiert sich nicht auf den Siebziger Sound, sie sind Siebziger Sound. Robin Taylor spielte seit 1970 in lokalen dänischen Bands. Von seinen Mitstreitern sind nicht wenige selbst langjährig aktiv, seit den frühen Siebzigern.
"Return to Whatever" - der Name soll wohl andeuten, dass der Sound, dem heute noch und wieder junge Prog-Bands nachstreben, damals schon gut war, aber eine Rückkehr dahin - wohin - gar nicht möglich und längst nicht im Fokus irgendwelcher Anstrengungen ist.
Der jüngste Streich präsentiert sieben Tracks. Symphonic Rock und Jazzrock in slow rockender, gemächlicher, aber kräftiger, komplexer Spielweise. Alle Songs haben diese entspannte skandinavische Prägung, partiell gar einen bluesigen Touch und luftig nüchterne Melancholie. Gut komponiert, gehen die nicht überaus komplexen, aber schnell überzeugenden, schöngeistigen und sehr harmonischen, dabei längst nicht wie beim Nachwuchs bisweilen manieriert bieder kitschig klebrigen, sondern anspruchsvollen, klaren, hochvirtuosen Songs erstaunlich schnell ins Blut. Vor allem "July 4th" und "Earth" sind sehr markant, aber auch das zweiteilige, an Beginn und Ende der CD sitzende "Mooncake" mit seinen gesamt 13 Minuten - und nicht deutlich weniger die weiteren Stücke machen überaus gute Eindrücke.
Es scheint wieder einmal, dass der dänische Musiker Taylor, je oller, je doller, fein und rasant zu komponieren weiß, zudem hat er eine illustre Crew an Bord. Carsten Sindvald (sax) und Pierre Tassone (vi) sind die Stars der Soli, aber auch Michael Denner (g) oder Gast Tine Lilholt (celtic harp, fl) wissen ihre Kunst wundersam einzubringen.
Gutes Album, tolles Album. Neben "Soundwall" (2008) Taylors bester Auftritt.

progressor.net/robin-taylor
mals.ru
VM



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