Taipuva Luotisuora "IV" (Kaakao Records/Nordic Notes, VÖ: 31.07.2009)

Taipuva Luotisuora haben die Melancholie Skandinaviens tief verinnerlicht. Ihre Songs sind verträumte Epen auf symphonischer Basis. Weitschweifige Melodiebögen bauen sich auf energischem Rhythmusgeschehen aus. Violine, Gitarre, Keyboards und Vibraphon zaubern diesen illustren Klang, der dunkel und sehnsuchtsvoll ist, ohne trüb oder depressiv zu wirken. Herbstlich kühle Klanglandschaften breiten sich aus. Monoton metallische Gitarrenriffs rastern die epische Struktur, auf der Mellotron-Samples fliegen, Synthesizer-Soli dämmern, Gitarren- und Violinensoli ihre Fäden spinnen.
Die Songs des dritten Albums der Finnen, das selbstbewusst "IV" heißt, sind rein instrumental, marginal von lautmalerischem Gesang begleitet, eine weitere Klangfarbe im atmosphärischen Sound.
Stilistisch irgendwo zwischen Symphonic, Psychedelic und Space Rock angesiedelt, mit kleinen Math-Einwürfen und von nur wenigen poppigen Motiven begleitet, hat die junge Band ein endlos harmonisches, ideenreiches, komplexes, schöngeistiges und erhaben bombastisches Album mit guten Ideen abgeliefert, das keinen Bock auf frickelige Komplexorgien hat, dafür umso sehnsuchtsvoller durch tiefe Waldklänge huscht.
Hin und wieder wird es etwas poppiger, wenn, wie in "Muting Glow" New Artrock seinen Einsatz versucht. Aber davon gibt es wie gesagt wenig. Die lyrische Weite überwiegt.
Schönes Album!

kaakao.fi
nordic-notes.de
VM



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