Syncromind Project "Second" (Eigenproduktion/Creative Commons 2014)


Enzo Ferrara (g, b) und Vito Lis (dr, keys) machen das zu zweit, was in manchem anderen Fall durch 4 bis 5 Musiker erledigt wird. Und der Prog Metal des Duos, das sich den schicken Namen Syncromind Project gab, ist nicht weniger aufwendig, bombastisch, heavy und komplex als in ähnlich gelagerten Bands. Unter Mithilfe des sogenannten CC BY-NC-ND 4.0 (natürlich!) wurden die 8 versiert eingespielten Tracks produziert und in Eigenproduktion veröffentlicht, nachdem, wie auf dem Backcover zu lesen steht, das Mastering der Aufnahmen in den Abbey Road Studios stattfand (und ein jeder Musikhistoriker hat gleich das Bild der Beatles vor Augen, wie sie über die Zebrastreifen laufen).
Musikalisch von den Pilzköpfen weit entfernt, schauen die üblichen Verdächtigen der Inspirationsschule ins Gehege des italienisch-polnischen Duos. Auch wenn hier nicht eins zu eins nachvollzogen wird, was die Größen der Szene so bastelten, sind die 8 Songs des "Second" genannten Albums doch nicht weit von Dream Theater & Co. angesiedelt. Den Songs sei zugute gehalten, dass kein Sänger mit traumatisierend doofer Stimme die Songs verhunzt oder mit charakteristischem Gesang seinen überprägenden Stempel aufsetzt.
Die 'Instrumentalität' des Projektes hat seinen Charme. Nichts nervt und der Schönklang der fein arrangierten, indes mittelmäßigen Kompositionen überrascht mit dauerhafter Ideenfülle, in den Gitarrensoli mit jazziger Note (going Planet X in soft), wuchtigen Bombastkeyboards hier und AOR-wummernden Fett-Arrangements da. Im allgemein nicht so besonders hart metallisierend, mit typisch italienischer Lieblichkeit, ohne zu wahrem Kitsch zu werden, arbeitet das Duoprojekt seine Ideen fein aus. Die Jungs haben es drauf und basteln nachvollziehbar komplex-schlichten Prog-Metal, wie er gut anzuhören, indes bereits vielfach in der Welt ist.

syncromind-project.com

VM




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