Ragazzi - website für erregende Musik



 
 
 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 

 


 


 


 


 


 


 


 


 

Spock's Beard "The Oblivion Particle" (InsideOut Music 21.08.2015)


Mit ihrem 12. (?) Studioalbum treten Spock's Beard in ihre eigenen, tief ausgetretenen und markanten Fußstapfen. Der Wiederbelebungsversuch ist einerseits sehr gelungen, die Songs sind kraftvoll, schön komplex und trotzdem eingängig, ganz auf Prog und gleichzeitig ganz auf Mainstream arrangiert, so dass Retroprog- und Melodic-Rockfans ihre Freude haben können. Andererseits sind Spock's Beard, die ganz gewiss schon lange nicht mehr die sind, als die sie in den frühen 1990ern als Band starteten, immer dann am besten, wenn sie sich selbst kopieren und den Ton treffen, die instrumentalen Interplays spielen, für die der Name bekannt und berühmt wurde.
Ich entsinne mich, die Band wie verrückt geliebt zu haben für ihre ersten Alben, die überraschungsreich, locker flockig, komplex, vital und rasant waren und sind, ungemein Spaß machen und eine Truppe präsentieren, die live auf der Bühne aus sich herauskam und das Volk vor der Bühne zu faszinieren wusste. Und immer noch können sie großartige, kernige Songs schreiben, wenn heute der Gesang auch längst nicht das ist, was die Band groß machte. Zwar sind die meisten Songs von schön kraftvoll knackig harter Gitarre angetrieben, haben ein erstklassig zackiges, virtuos komplexes Rhythmusgerüst und mitreißende instrumentale Achterbahnfahrten, doch das klingt ‚gemacht', Spock's Beard machen Spock's Beard - Musik, andere Bands sind dafür massiv zerrissen und angefeindet worden. Diese können augenscheinlich das Gleiche immer neu bringen, ohne geteert und gefedert zu werden. Die Progmeute ist eben süchtig nach immer neuem Stoff.
Mich persönlich bewegt das neue Album kaum. Routine, Melodic-Rock-Chöre, ein Zehnminüter, der mir viel zu schwülstig gemacht und auf Zeit gespielt ist. Ich glaube nicht, dass die Jungs den Sound entwerfen und viel Spaß daran haben, sondern wie Büroangestellte Fleißarbeit absolvieren müssen, um im Fokus derer zu bleiben, denen sie bekannt und süchtiges Futter sind. Trotzdem - sind schöne Partien darunter.

01. Tides Of Time (07:47)
02. Minion (06:55)
03. Hell's Not Enough (06:26)
04. Bennett Built A Time Machine (06:52)
05. Get Out While You Can (04:58)
06. A Better Way To Fly (09:00)
07. The Center Line (07:09)
08. To Be Free Again (10:24)
09. Disappear (06:41)
Bonus Track:
10. Iron Man (06:17)

Alan Morse - Guitar, Vocals
Dave Meros - Bass Guitar, Vocals, Keyboards
Ryo Okumoto - Keyboards, Vocals
Jimmy Keegan - Drums, Vocals
Ted Leonard - Vocals, Guitar

The Light (1995)
Beware Of Darkness (1996)
The Kindness Of Strangers (1998)
Day For Night (1999)
V (2000)
Snow (2002)
Feel Euphoria (2003)
Octane (2005)
Spock's Beard (2006)
X (2010)
Brief Nocturnes And Dreamless Sleep (2013)
The Oblivion Particle (2015)

spocksbeard.com
VM



Zurück