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Spirit "Spirit" (Repertoire Records 2004)
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Repertoire Records legen das Debüt der amerikanischen Psychedelic Jazzrocker Spirit neu mit Bonustracks auf. 1967 wurde die Band in Los Angeles von Jay Ferguson (voc, g), Mark Andes (b), Ed "Cass" Cassidy (dr), Randy California (g, voc) und John Locke (p) gegründet. Mark Andes hatte als Sessionmusiker gearbeitet und auf Bobby Pickett's Hitsingle "Monster Mash" mitgespielt, später traf er auf Ferguson und California in der Band Red Rooster. John Locke hatte in der New World Jazz Company gespielt. Randy California, dessen richtiger Name Randolph Wolfe war, hatte experimentellen Acid Rock und mit Hendrix gespielt, der sich den Namen nicht merken konnte und einfach Randy California daraus machte. Dessen Mutter bat Ed Cassidy, ihrem Sohn musikalisch weiterzuhelfen. Nicht nur das geschah, Cass heiratete Randys Mutter und wurde so zu seinem Stiefvater.
Spirit versuchten sich schon mit ihrem ersten Album 1968 in einem irren Stilmix. Jazz, elektrischer Rock, Folk, Acid Rock, Psychedelic, Jazzrock - das war selbst einigen Musikern in der Band zuviel, 1971 trennten sich Andes und Ferguson von Sprit, weil sie diesen Spagat nicht mehr mitmachen wollten und sich mit Jo Jo Gunne lieber auf harten Party Rock'n'roll einschworen.
Und so klingt das erste Album wie der Ton gewordene Zeitgeist der Hippieära. Die Band klingt noch etwas zu wenig festgelegt, allzu viel wird eklektisch zusammengefügt. Am besten sind Spirit, wenn sie sich im schrägen Jazzrock austoben. Doch selbst ihre zarten Folksongs haben lyrisches Flair und zeigen schon das Vermögen der Band, besondere Songs zu komponieren. Die folkloristischen Songs überwiegen. Das 11. Stück (die Trackreihenfolge wurde zur LP leicht verändert), "Elijah", über 10 Minuten lang, ist das interessanteste Stück der Platte. Vor allem das eigenwillige Gitarrenspiel von Randy California war hier schon sehr ausgeprägt und verleiht dem zerfaserten Jazzrock die besondere Note.
Als Bonus sind 4 Stücke hinzugekommen. Ein Alternate Take von "Elijah" sowie drei kurze Stücke. Alle 4 Songs sind bereits im Oktober 1967 eingespielt worden und sind eine, auch im Klang, angenehme Ergänzung zu den LP-Tracks.
Die Songs sind restauriert und remastert, das "Digipack" hat ein ansprechendes Booklet mit Kommentar von Chris Welch. Perfekt gemacht, schönes Teil!
milestone-mailorder.com
VM
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