Space Debris "Three" (Breitklang 2006)

Dem Heavy Krautrock der dritten CD von Space Debris (die auch wieder als LP angeboten wird) sind die Einflüsse und Vorbilder stark anzuhören. Opener "Dark Star" ist verliebt in die zweite Platte der damaligen Spacerocker UFO. Space Debris beginnen den Anfang des Openers sehr ähnlich, entwickeln sich dann aber melancholisch-verhalten zum schweren Heavy Rock eigener Couleur. "Saurus" darauf ist ein leises Bluesthema, das mit frappantem Gitarrensolo und treibendem Schlagzeug mächtig anschwillt und das aufgefächerte Thema breitwandig mit ambienten Keyboardsounds ablaufen lässt. Gut gemacht. Klingt wie die Möglichkeit, schwerem Rock die Heavyness light zu machen. Entspannend, nicht ohne Druck, immer lauter werdend, aber die melancholische Schwere nicht verlierend, zieht sich das Stück dahin. Das knapp 10-minütige "Trip Vitesse" daraufhin hat etwas Atomic Rooster im Blut, ist funky und jazzig. Tommy Gorny hält sich mit Gitarre und Bass zurück, Tom Kunkel betreibt mit der Hammond das würzig melodische Spiel.
"Mountain High" ist das erste Stück, das erheblich mehr wirkliche Heavyness auffährt, was vom langsamen Rhythmus etwas ausgebremst wird. Hier winken frühe Ten Years After aus der Ferne und auch eine Spur Beatles liegt im Gitarrenarrangement. Danach gibt es nur noch das fast 20-minütige "La Mano De Dios" (Uriah Heep schwebt am Horizont vorbei, Deep Purple sind als Silberstreif am Horizont zu erahnen), eine Mega-Session mit langen Soli und düsterer Schwere.
Space Debris sind die Inkarnation des Heavyrock, wie er zu Beginn der Siebziger klang. Die 5 Songs sind beeindruckende Statements, aber längst nicht so ausgefeilt und melodisch aufwändig wie die damaligen Originale. Das ist heute auch nicht mehr in der Form hinzubekommen. Jedoch, wo die Originale damals aus Klassik und Jazz Harmonien und melodische Pointen einbrachten, bleibt es bei Space Debris relativ gleichförmig und schlicht. Die Soli und langen instrumentalen Läufe sind dennoch angenehm, vor allem, weil stets dieser besondere nachdenklich melancholische Schleier über den Songs steht.

spacedebrisprojekt.de
VM



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