Sons of Alpha Centauri "Sons of Alpha Centauri" (Sound Devastation Records, VÖ: 26.11.2007)

Diese Jungs kommen von Alpha Centauri. Und sie sind noch nicht lange auf unserem Planeten. Besser gesagt, sie sind noch sehr jung. Ob sie hergebeamt wurden oder auf der Reise geboren - wer weiß es so genau! Vermutlich sind sie auf der Reise geboren, denn von den bekannten Alpha Centauri Einflüssen ist hier wenig nur zu hören.
Sons of Alpha Centauri spielen einen harten, knackigen, instrumentalen Mix aus Space Rock, Psychedelic Rock, Stoner und Metal, so ganz allgemein gesagt. Marlon Aaron King (g), Nick Hannon (b), Stevie B. (dr) und Blake ("Textures") scheinen voll ins irdische Leben integriert, was bereits ihre Namen verraten. Die meisten Aliens, die unseren Planeten besuchen, sind stolz drauf, ihre unaussprechlichen, geradezu undenkbaren Namen wie ein Banner zu tragen. Diese kümmern sich nicht um Äußeres und Allgemeines. Sie sind auf der Reise geboren (nehmen wir jetzt einfach mal an), um den irdischen Rock'n'Roll weiter zu entwickeln.
Ihr Debütalbum, das sie auf herkömmlich irdische Weise veröffentlichten, klingt sicher nicht wie jede andere artverwandte Band, aber eben doch. Der Space Rock Anteil, sozusagen ihr genetisches Material, ist nur marginal auszumachen. Metal spielt in der Härte und Lautstärke des Gitarrenspiels eine Rolle. Die volle Bandbreite ist psychedelisch angeschlagener Stoner Rock. Weitschweifig, die Songs sind zwischen 4 und 7 Minuten lang; minimalistisch, die harmonischen Ideen bauen auf partiell wenig variationsfähige Schredder-Gitarren und episch, die Themen werden melodisch weit ausgebaut und finden in aufwendigen Arrangements ihre ausgedehnte Erfüllung - so geht die Band ihren Rock'n'Roll an. Der Schlagzeuger mag es bombastisch und pompös, er kann dreschen, aber auch großartig verzwickte Rhythmen donnern, der Bassist hilft ihm, die Struktur zu verfestigen, der Gitarrist füllt mit Unterstützung des Bassisten die Songs auf. Das geschieht mit schneidend scharfen Riffs, Schredderminimalismus, melodischem Spiel und improvisativem Spacefly. Sehr schön die Melodiearbeit des Bassisten, wenn der Gitarrist on the fly ist. Andersherum sehr angenehm und überzeugend die virtuose und spannungsreiche solistische Gitarrenarbeit, wenn der Bassist die Basis hält. Der Schlagzeuger gehört sowieso zu den Guten.
Was bleibt zu sagen? Für Stoner sind die Gitarren schön metalhart. Für Psychedelic ebenso. Auch für Space Rock. Für Metal ist die Band jedoch zu alternativ/psychedelisch unterwegs. Kein Schubladenunternahmen, die Bandarbeit. Ist der Alien-Einfluss, der genetische.
Tipp für Psychedelic Freaks der harten Rockschule. Und alle Rocker obendrein.

sonsofalphacentauri.co.uk
VM



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