Something's At The Sky „From The Rain“ (Running Moose Records 2014)


Melodischen Prog Rock mit schneidiger Kante (aber nix volle Kanne) vom Fass, liefert die neue finnische Band Something's At The Sky, die nach einem mit Ausnahme einiger Vox Humana-Einsprengsel weitgehend instrumentalen und folkloristisch geprägten Intro zuvorderst durch eine unikate Stimme auffällt, welche tonal nicht immer völlig treffsicher daherkommt und nicht zuletzt deshalb wie eine Variante von Cirith Ungol-Sänger Tim Baker, der einen auf Caruso macht, anmutet. Doch nach wiederholtem Hören passt der Gesang Alan Kimbrians perfekt zur Musik seiner Mitstreiter Kimmo Pitkänen (Gitarre), Vesa Koivunen (Keyboards), Pasi Luoma (Bass) und Patrik Albrecht (Schlagzeug); ich kann und möchte mir inzwischen gar keinen anderen Sänger mehr vorstellen, der die Songs des Albums „From The Rain“ interpretiert. Instrumental erzeugt jedes Stück ein anderes Flair, sei es nun klassisch orientiert, leicht jazzig, elektronisch verfremdet oder AOR-lastig. Fast meint man gelegentlich, Musiker von Journey und Sieges Even seien auf die Idee gekommen, ein gemeinsames Projekt zu starten. Die Musik lebt von omnipräsenten Spannungsbögen, die sich nicht totlaufen, sondern stets ihre Auflösung in stimmigen Kompositionsformeln finden, die das Ohr des Rezipienten nicht über-, aber auch nicht unterfordern. Kurzum, diese CD sei allen empfohlen, die stimmungsvoll schwingende Überraschungseier mögen: Harmonisch gefällig, hart, moderat komplex und auch nach dem zehnten Hördurchgang nicht langweilig.

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Frank Bender




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