Signum Regis „Exodus“ (Ulterium Records 2013)


Wenn eine Band ein Konzeptalbum mit vielen, teilweise bekannten Sängern auf den Markt bringt, bin ich sehr interessiert. Zu diesen Vokalakrobaten zählen unter anderen Lance King (ex-Pyramaze, Balance Of Power), Michael Vescera (Obsession, Animetal USA), Matt Smith (Theocracy), Eli Prinsen (Sacred Warrior, The Sacrificed), Samuel Nyman (Manimal), Thomas L. Winkler (Gloryhammer, Emerald) und Göran Edman (ex-Yngwie Malmsteen, John Norum), die ihre Jobs in der Mehrzahl superb erledigen, besonders der Sirenendonnerhall der Lanze des Königs ist wieder einmal eine echte Wucht. Falls dem Konzept wie in diesem Fall noch ein biblisches Thema zugrunde liegt, muss ich eine solche CD unbedingt besprechen. Wenn zu allem Überfluss dann auch noch die Qualität der Kompositionen stimmig ist, steht einer Lobeshymne nichts mehr im Wege. Los geht’s: Ronnie König (Bass), Filip Kolus (Gitarre) und Jaro Jancula (Schlagzeug) kredenzen als Instrumentalabteilung, die ihre Hausaufgaben souverän erledigt hat, dem Hörer einen Bastard, welcher der Verbindung einer (ehemals) eisernen Jungfrau mit dem Paganini der Gitarre entstammt; zwingende Riffs zwirbeln sich durch das Innenohr und veranlassen den Bewegungsapparat zu allen möglichen (und unmöglichen) Zuckungen, während die Rhythmusgruppe immer wieder mittels Breaks und Fills die Schlagzahl variiert, so dass zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt. Der Sprößling von Iron Maiden und Mr. Malmsteen gewinnt mit jeden Stück an Konturen und muttiert schließlich zu Mamas Liebling, denn solche (Nacken-)Brecher hat uns der olle Yngwie schon lange nicht mehr frei Ohr geliefert. Jedes Lied entfaltet einen eigenen Charakter, was man längst nicht von allen Metal Alben behaupten kann und ist mit einem hymnischem Refrain ausgestattet; auch Virgin Steele eignen sich aus diesem Grunde gut als Vergleich. (Die Coverversion „Sole Survivor“ aus der Feder der hanseatischen Kürbisköpfe gefällt mir besser als das Original.) Der Klang ist druckvoll, ausgewogen und klar. Natürlich erfinden Signum Regis die Hochglanz-Metall-Felge nicht neu, trotzdem ist diese Scheibe eine echt runde Sache. Wer das Zeichen des (wahren) Königs (er)kennt und sein weiteres Leben dementsprechend gestaltet, wird der Matrix entgehen, wenn die Zeit gekommen ist...

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Frank Bender



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