Shattered Sun "Hope Within Hatred" (Victory Records 2015)


Texas Metal 2.0, das heißt, wir haben es hier (leider) nicht mit den neuen Wachtürmern zu tun, obwohl Joseph Guajardo (Bass), Henry Garza (Keyboards und Chorgesang), Jessie Santos (Gitarre und Chorgesang), Robert Garza (Schlagzeug), Daniel Trejo (Gitarre) und Marcos Leal (Sologesang) ganz schön aufgeweckt musizieren. Der Geist des 80er Metal weht über den Kompositionen, bekommt aber eine umfassende In-die-Fresse-Metalcore-Runderneuerung verpasst, wobei Aggressivität, Virtuosität und Eingängigkeit gut kalibriert sind. Shouting und Earcandying wechseln beim Gesang sehr häufig; ein bewährtes Rezept, das auch diese junge Band auf ihrem Debüt gekonnt einsetzt. Im instrumentalen Bereich könnte indes ebenfalls noch ein wenig mehr Abwechslung geboten werden, um aus der Metalcore-Zelle auszubrechen, die aufgrund des anhaltenden Booms viel zu eng geworden ist. Hier wäre eine stärkere Orientierung an den 80er Jahren wünschenswert, ebenso ein Blick über den Metal-Zaun; andere Stil-Mütter haben auch schöne Töchter: Jazzy, Folka oder Classica. Ganz stark ist allerdings die Ballade "281" ausgefallen, völlig unkitschig und emotional. Bravo! Zu erwähnen bleibt noch, dass das Tempo innerhalb der Kompositionen wie bei alten Hasen variiert wird, so dass auch bei Metallern mit Komplex-Orientierung keine Langeweile aufkommt.

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Frank Bender



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