Seventh Avenue "Terium" (Massacre Records 2008)

Es rauscht wieder erquicklich aus dem deutschen Metal-Wald, der sich nach einem Siechtum während der neunziger Jahre deutlich hörbar in der Rekonvaleszenzphase befindet. Tatkräftige Mithilfe leisten dabei die Jungs der Band Seventh Avenue, wobei vor allem der Sänger und Leadgitarrist Herbie Langhans durch seine gelegentlich an Paul DiAnno erinnernde, leicht angerauhte Stimme zu gefallen weiß, aber auch seine Mitstreiter Flo Gottsleben (Rhythmusgitarre, Chorgesang), Markus Beck (Bassgitarre) und Mike Pflüger (Schlagzeug) tragen maßgeblich zum Gelingen der auf "Terium" befindlichen Songs bei. Absolut bemerkenswert finde ich, dass es über die Dauer von ca. 72 Minuten keinen Ausfall zu verzeichnen gibt, was nebenbei bemerkt auch bei den Vorgängeralben der Fall war, doch nun konkret zur Musik der Truppe aus Wolfsburg. Mike durchpflügt in den meisten Stücken mittels seiner Double Bass Drums das Terrain derart gelungen, dass er sich schon mal den Wolf dabei holt und legt damit zusammen mit Markus eine solide Grundlage, auf der die Gitarrensaat von Herbie und Flo hervorragende Keimbedingungen vorfindet und voll aufgeht; gelegentlich erinnern die Flitzefinger sogar an Iron Maidens Griffbrettzwillinge - nicht die schlechteste Referenz in der Hartholzfraktion. Außerdem wird zwischendurch immer wieder das Tempo geschickt variiert, was zusätzlich für Abwechslung sorgt und den Spannungsbogen aufrecht erhält. Herbie singt mit einer derartigen Inbrunst, dass man sich förmlich genötigt fühlt, den Texten Gehör zu schenken, wobei die Refrains mit besonders viel Pathos vorgetragen werden und dadurch hymnischen Charakter erhalten. Das durchgängige textliche Konzept - der Transfer der Leidensgeschichte Christi in einen Science Fiction-Kontext - lässt aufhorchen, denn hier ist eine Band zugange, die mit ihren Texten nicht die gängigen Klischees bedient, sondern neue Wege geht. Weiterhin finde ich es bemerkenswert, dass Musiker zu ihren christlichen Wurzeln, die in der Metalszene nicht unbedingt en vogue sind, stehen und diese nicht verleugnen. Insgesamt betrachtet ein Album, das geradezu nach einer theatralischen Umsetzung der Story schreit. Ein wahrlich starkes Stück!!!

seventh-avenue.de
Frank



Zurück