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Sassafras "Wheelin' 'N' Dealin'/Riding High" (Chrysalis 1975/76, Gott Discs 2005)
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Sassafras ist eine der zahllosen britischen Rockbands, deren Songs stark vom Southern Rock inspiriert waren. Gegründet im Morgenrot der 70er Jahre veröffentlichte die Band 1973 ihr Debüt "Expecting Company". Ralph Evans (g), Rick John Holt (b), Rob Reynolds (Ex-Dragonfly und Universe, dr) trafen auf Dai Shell (g), nach dem Debüt stieg Rob Reynolds wieder aus und Chris Sharley kam als Schlagzeuger zur Band, als weiterer Neuzugang kam Steve Finn (b) für Ricky John Holt zu Sassafras; Holt konnte sich nicht entscheiden, wirklich auszusteigen und war beim dritten Album wieder mit dabei. Die Umbesetzungen waren damit nicht beendet, aber der harte Bandkern hatte sich gefunden.
Zwei Jahre nach dem Debüt legten Sassafras mit "Wheelin' 'N' Dealin'" nach. Die 8 Songs zwischen liedhaftem, Country infiziertem Rock und heftigem Boogierock sind eingängig und radiokompatibel. Doch ganz stromlinienförmig arbeitete die Band ihre Songs nicht aus. Da gibt es grandiose Gitarrensoli zu entdecken, überhaupt ist die Gitarrenarbeit stets sehr ansprechend. Es klingt, als hätten Ralph Evans und Dai Shell ihren Vorbildern Lynyrd Skynyrd und The Allman Brothers ganz genau zugehört. Nicht nur die Spielweise und Technik, auch der Klang der Gitarren trifft den Sound der Vorbilder ganz gut.
Der Gesang hingegen hat eher mit den Eagles Gemeinsamkeiten, die diversen Chorgesänge lehnen sich zudem an Country und überhaupt amerikanischen Spielweisen der Rock- und Folkmusik an. Passender Weise covern Sassafras "Ohio" von Neil Young, ein Höhepunkt der Platte.
1976 veröffentlichte die Band ihr letztes Album "Riding High". Die Songs sind nun weicher eingepackt, Kanten und Ecken, die schon auf den Vorgängerwerken weich gezeichnet waren, weiter entschärft. Die Chorgesänge treten stärker in den Vordergrund, die Hardrocker sind familienkompatibel. Dennoch aber sind die freundlichen Songs nicht belanglos. Abgesehen von den Gesangsparts passieren einige interessante Dinge. Vor allem die diversen Gitarrensoli bringen einige Überraschungen mit sich und reißen die Songs aus dem Gleichmaß. Knackige Arrangements in den härteren Songs und Einflüsse aus Funk geben der Platte Frische und enormen Hörspaß. Wenn auch die soften Stücke überwiegen, sind die jetzt auf 2CD wieder veröffentlichten LPs Country- und Southern Rock Fans zu empfehlen. Das Booklet präsentiert ausführlich die Story der Band, zudem gibt es die komplette Diskographie samt Angaben der BBC Sessions, da wurde eifrig geforscht. Nach "Riding High" gaben sich diverse Musiker die Klinke in die Hand, Bekannte und weniger Bekannte waren darunter. Die Band löste sich 1976 auf, davon profitierten unter anderem Budgie. In den 80ern kam die Band wieder zusammen und im September 2003 wurde anlässlich eines Konzertes eine DVD aufgenommen. Hin und wieder sind die alten Knaben heute wieder unter dem Namen Sassafras aktiv. Album Nummer 1 gibt es noch nicht auf CD. Die Geschichte hat noch kein Ende.
VM
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