Rudhira „Ein“ (Pug-Nose Records 2012)

Ich weiß weder ein noch aus, diese Band ist überaus schwer zu kategorisieren, was ich prinzipiell gut finde, was aber gleichzeitig meinen Job erschwert. Cleaner Gesang, Gekeife und Gegrowle lösen einander ab, teilweise wird sogar synchron all diesen Gesangsmodi stattgegeben, aber an anderen Stellen wird dreistimmiger, hoch melodischer Klargesang intoniert. In einem Stück wird gar eine Art Jodler dargeboten. Schon allein beim Gesang wird eine überaus große Varianzbreite und damit viel Abwechslung geboten. Instrumental wird nahezu das gesamte Metal-Spektrum ausgelotet; Alternative Metal, Nu Metal, Death Metal, Black Metal, Thrash Metal, Progressive Metal, Power Metal etc. Dazu gesellen sich schon mal sitarene Gitarrenparts. (Das Sanskrit-Wort „Rudhira“ bedeutet denn auch „rot“ oder „Blut“ - blutrot eben; der Schreiberling hat seine Hausaufgaben gemacht!) Ohnehin ist die Gitarrenarbeit wie auch das Rhythmusgewebe vom feinsten, filigran und druckvoll zugleich. Die Jungs - Andreas Nergard (Schlagwerk), Lars Todal (Bass, Lur, Chorgesang), Ole-Martin Moe Thornaes (Sologesang, Chorgesang, Gitarren) und Tomas Nergard (Chorgesang, Gitarren) - sind trotz ihres jugendlichen Alters wahre Meister an ihren Instrumenten und können darüber hinaus auch noch absolut schlüssig komponieren. Das von mir anfänglich als leichtes Durcheinander gewertete akustische Amalgam glänzt nach mehrmaligem Hören in den Ohren perlmuttern. Referenzbands kann ich beim besten Willen keine nennen, aber das macht gar nichts; Unvergleichlichkeit stellt für mich ein Kriterium für Originalität dar. Hört Euch die Scheibe selbst an und falls ihr Wert darauf legt, findet selbst eine neue Musikkategorie innerhalb des Metal-Universums. Viel Spaß dabei. Als simples Gemüt erfreue ich mich einfach an der tollen Musik und brauche keine Schublade dafür, nur einen Platz im CD-Regal; glücklicherweise wird dort jede Scheiblette alphabetisch nach dem Bandnamen einsortiert.

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Frank Bender




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