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RPWL „Beyond Man And Time“ (Gentle Art Of Music 2012)
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Free The Mind Part One (vgl. die Forschungen von Prof. Richard Davidson et alii): Mit Wehmut denke ich gelegentlich an die aktiven Zeiten der Band Theory In Practice zurück; die Band RPWL macht sich mit den nach wie vor brand-aktuellen Werken „Beyond Man und Time“ (THEORIE) und „Wanted“ (PRAXIS) die Bedeutung dieses im Namen der erstgenannten Band zum Ausdruck kommenden Prinzips zu eigen und liefert mit den beiden erwähnten Alben den perfekten Soundtrack zu den im Geiste der Montagsdemonstrationen von Leipzig seit Anfang März 2014 zunächst in Berlin durchgeführten Montagsmahnwachen für den Frieden, die jetzt, Ende Mai 2014, mit kontinuierlich wach(send)em Erfolg bereits in ca. 70 Städten veranstaltet werden. Demokratie bedeutet schließlich und endlich, dass ALLE Staatsgewalt vom VOLKE ausgeht - an diesem Maßstab muss sich jedwedes politische System, das für sich beansprucht, eine Demokratie zu sein, messen lassen - und mit der aktiven, aber gewaltlosen Teilnahme an diesen Mahnwachen erheben immer mehr Menschen ihre Stimme und damit Anspruch auf diesen im Grundgesetz verbürgten Artikel – endlich ereignet sich eine Abstimmung mit den Füßen, der hoffentlich baldigst eine Abstimmung mit Kopf, Herz und Hand folgen wird!!! (Apropos Grundgesetz; noch immer harrt dieses Provisorium seiner Umwandlung in eine Verfassung.) Wer sich selbst ein Bild von den Mahnwachen machen möchte, sollte unbedingt an solchen Veranstaltungen (möglichst zusammen mit vielen Freunden und Bekannten) teilnehmen und sich nicht mit deren medial vermittelter Realität (vgl. Reality Soaps) begnügen. (Was verrät ein System über sich selbst, wenn es Kritiker entweder in Schubladen wie „Verschwörungstheoretiker“ oder „Rechtsradikale“ bzw. gleich in eine zumindest verbale Zwangsjacke steckt?) Bestimmt das Bewusstsein nun das Sein oder aber das Sein das Bewusstsein? In diesem Kontext ist mir eine Erweiterung des Begriffspaars Theory und Practice in die begriffliche Trias Theory, Practice und Research wichtig, doch welchen Nutzen hat Forschung, wenn deren wesentliche Ergebnisse, die dem längst ad absurdum geführten mechanistischen und gleichermaßen atheistischen Weltbild zuwider laufen, konsequent der Öffentlichkeit vorenthalten werden?! (Eine Öffentlichkeit, die mehrheitlich oftmals noch immer in höchst naiver Weise darauf vertraut, dass alles, was irgendwo schwarz auf weiß zu lesen ist, der Wahrheit entspricht und dass nur ein Gegensatzpaar, nämlich schwarz-weiß, existiert und dass es weiterhin immer offensichtlich ist, wer oder was „schwarz“ und wer oder was „weiß“ ist.) Die Beweislage in Wissenschaftsdisziplinen wie Astro-, Bio- und Quantenphysik, Zellularbiologie oder Epigenetik wird immer erdrückender, auch wenn dies sogenannte Skeptiker - wes Brot ich fress, des Lied ich sing - nicht wahr haben wollen und progressive Wissenschaftler nach Kräften diskreditieren. Erkenntnisse solcher Forscher, aber auch Überlegungen von antiken bis hin zu (post)modernen Philosophen, die teilweise signifikant mit den heiligen Schriften (Veden, Bibel, Koran etc.) vieler Kulturen korrespondieren, weisen mittlerweile mehr als deutlich darauf hin, dass unter anderem Urknall-Theorie und Evolutions-Theorie sowie die offizielle (Vor-)Geschichte der Menschheit nichts als Konstrukte sind, deren Statik (Gedankenwelten im Zusammenbruch!) gegenwärtig heftigste Erschütterungen erfährt - exemplarisch seien der Urzeit-Code, das weltumspannende Pyramiden-Phänomen oder sensationelle Funde in der Türkei wie Göbekli Tepe, Derinkuyu oder Catal Hüyük erwähnt - und es bald zu einem Kataklysmus im Bereich der Wissenschaften kommen wird, dessen Auswirkungen sich nicht mehr verheimlichen lassen und die sich auch auf Themenfelder wie Politik, Wirtschaft, Spiritualität oder Gesundheit auswirken werden, in einem Ausmaß, wie dies für viele Menschen momentan (noch) nicht vorstellbar ist. So ist z.B. wenigstens ein Teil der sogenannten Naturkonstanten alles, nur eines nicht: konstant. Die Schöpfungsmythen der meisten als primitiv bezeichneten Völker besitzen viele Gemeinsamkeiten mit neusten Erkenntnissen der Physik. RPWL liefern mit „Beyond Man And Time“ den theoretischen Überbau – ein Theoretiker ist in der ursprünglichen Bedeutung dieses Wortes ein Gottsucher – für eine Befreiung des Geistes, die eine nachhal(l)tige kollektive Bewusstseinsentwicklung erst ermöglicht. Das Bewusstsein eines jeden Menschen enthält (nahezu) unbegrenzte Möglichkeiten; es handelt sich hierbei unter anderem um Fähigkeiten, die zu Fertigkeiten werden können, wenn man darum weiß, dass dem so ist und daraus resultierend, wie man einen solchen Entwicklungsprozess in Gang setzt, wozu allerdings in vielen Fällen jahre- und jahrzehntelange Übung erforderlich ist (siehe Mirin Dajo oder die Shaolin-Mönche). Da Energie der Aufmerksamkeit folgt und Bewusstsein verkürzt als Energie in Formation interpretiert werden kann, sind spezielle Übungen unerlässlicher Teil einer willentlich herbeigeführten Bewusstseinsentwicklung. Die Frage „generiert eine Entwicklung im Innen eine Entwicklung im Außen oder umgekehrt“ kann damit in eindeutiger Weise beantwortet werden. Jesus sagt im Johannes-Evangelium: "Ihr seid Götter" (Kapitel 10, Vers 33 bis 36) und bezieht sich dabei auf Psalm 82, Vers 6; diese und ähnlich lautende Aussagen wurden nicht zuletzt durch eine gezielte Überbetonung des Verstandes vergessen gemacht (Ego cogito, ergo sum.), der nur an Phänomene glaubt, wenn er sie mit den (äußeren) Sinnen wahrnehmen bzw. mit Geräten messen kann, untermauert durch wissenschaftliche Theorien und Modelle, die auf reinen Annahmen (Theoreme und Axiome) basieren. Nunmehr muss die Direktive lauten: Er-innert Euch wieder daran, dass Euer Bewusstsein unbegrenzt und unkaputtbar ist und dann handelt danach! RPWL beziehen sich in ihren Texten auf Friedrich Nietzsches Werk „Also sprach Zarathustra“. Nietzsche, der unter anderem von der Umwertung aller Werte sprach, hätte an den Montagsmahnwachen seine helle Freude gehabt. (Wenn manche Menschen Dinge im Wahn machen, kommt es früher oder später zu Mahnwachen!) Eine Umwertung aller Werte führt, wie aktuell sehr gut zu beobachten ist, zu einem sukzessiven Verlust aller Werte, was zunächst vielen als Befreiung erscheinen mag und auch als eine solche gefeiert wird, natürlich immer schön politisch-korrekt dem Zeitgeist entsprechend. Individuen und Gesellschaften, die einen solchen Werteverfall monieren (Russland, Türkei etc.) werden als Ewiggestrige apostrophiert und dergestalt diskriminiert. Wird ein solches Werte-Vakuum dann aber „virulent“, wird von wertentblößten Menschen mit Vehemenz eine neue Ordnung gefordert, die sie postwendend erhalten werden (Euer „Befehl“ ist mir Wunsch.) und zwar derart gründlich, dass ihnen kaum noch Luft zum Atmen bleiben wird. Außerdem ist das Höhlengleichnis Platons ein wichtiges Thema dieses Albums; wahre Menschenbildung muss als tragende Säulen unter anderem zwingend Philosophie und Psychologie in einer unzensierten Form enthalten, will sie (junge und geistig jung gebliebene) Menschen tatsächlich in ihrer Bewusstseinsentwicklung fördern und nicht nur vorbereiten auf das von den Multiplikatoren des Systems zumeist in unreflektierter Weise gelehrte Fortbestehen zementierter Strukturen und daraus resultierend auf die den braven Schäfchen in der Herde vorbehaltenen Rollen als Arbeitskraft und Konsument, damit der Mythos vom ewigen Wirtschaftswachstum, das angeblich der alleinige Garant für Wohlstand ist, am Leben erhalten wird. (Es stellt sich in diesem Falle außerdem die Frage, welche begriffliche Repräsentanz unter der Flagge des Zins und Zinseszins für den Begriff Wohlstand Verwendung findet.) Hier offenbaren sich Elemente einer Bildungs-Plan-Wirtschaft innerhalb unserer sozialen Marktwirtschaft, die von der interessierten Öffentlichkeit allerdings nicht mehr nur abgenickt werden, wie dies bisher die Regel war – erinnert sei hier beispielhaft an die Petition von Gabriel Stängle. (Im Getriebe der Systemerhaltung ist die Institution Erziehung, repräsentiert in erster Linie durch das Institut Schule, von zentraler Bedeutung.) Nach der orangen Revolution wird die indigofarbene Evolution kommen - man beachte den Komplementärkontrast - nebenbei bemerkt die einzige Evolution, die (in ihrer Makroversion) keine reine Theorie bleiben wird. Das materielle Weltbild, das die kosmische Wirklichkeit nur zu einem erbärmlich geringen Teil abzubilden vermag, soll uns nach wie vor als Gesamtwirklichkeit „verkauft“ werden, womit die Frage „was hat Menschenbildung mit dem Menschen zu tun“ eine rhetorische bliebe. Der Mensch ginge in Folge dessen seiner religio und damit seiner Anbindung an höhere Sphären gänzlich verlustig, wenn nicht mehr und mehr Kinder und Jugendliche gegen ein solches Gebaren rebellieren würden, da sie intuitiv erfassen, dass in unserer Welt vieles nicht (mehr) stimmt; sie haben einfach keinen Bock darauf, ein Schaf zu sein! Ich habe allerdings Bock nicht nur auf die phänomenalen Texte, sondern auch auf die Musik von RPWL, die als Analogon zu den verbalen Aussagen sehr bewegend und erhebend ist; sphärisch, episch, lyrisch, elegisch, melancholisch, perlend, aber gleichzeitig auch toolisch, rushig, ledzeppelinisch, alanparsonig, pinkfloydisch, anyonesdaughterig. Wären wir nicht in Deutschland und wäre RPWL nicht eine Progressive Rock Band, so würden sich allein aufgrund der genialen Melodiebögen die Radioeinsätze der meisten Stücke dieser CD geradezu überschlagen. Gleich nach der Ouvertüre, die eine Transformation in philosophisch-spirituelle Gefilde einleitet, kommt das erste Stück „We Are What We Are“ existenzphilosophisch daher. Aber ist es wirklich so einfach, wie der Titel dieses Stückes den Anschein erweckt? WER ODER WAS IST ICH? WAS IST DIE ESSENZ UNSERES SEINS? Seele, Information, Energie, Bewusstsein...? WAS MACHT UNS ZU DEM, DER WIR SIND BZW. DER WIR WERDEN KÖNNEN? MÜSSEN WIR BLEIBEN, WER WIR SIND BZW. KÖNNEN WIR WERDEN, WER WIR SIND? Auf diese Fragen muss wohl jeder seine eigenen Antworten finden. Yogi Lang, der diese zumindest mit temporärer Gültigkeit vermutlich schon gefunden hat, verfügt über eine angenehme Stimme, die in sämtlichen Gefühlsvarianten, die man mit der Band zusammen durchlebt, authentisch daher kommt, während Kalle Wallner seine Gitarre in den verschiedensten Zungen mit größten Wohlklang sprechen lässt, auch wenn es mal vom Tonfall her etwas unwirscher wird. Marc Turiaux (Schlagzeug), Werner Taus (Bass) und Markus Jehle (Keyboards) lassen ebenfalls nichts hinsichtlich der Bearbeitung ihrer Instrumente anbrennen, spielen interessant, aber stets songdienlich auf und sind auch in technischer Hinsicht absolut auf der Höhe der Zeit. Das Textkonzept, das geradezu danach schreit, als Musical auf die Bühne gebracht zu werden, steht in der Limited Edition von „Beyond Man And Time“ auch als Hörbuch zur Verfügung, das mit Musik (von RPWL) unterlegt ist und dessen Text (Verfasser: Yogi Lang) neben der deutschen auch in englischer Sprache vorliegt, damit ein noch tieferes Eintauchen in die lyrischen Dimensionen dieser Thematik möglich wird. Ebenfalls ein sehr gelungener und begrüßenswerter Ansatz, der sich gerne wiederholen darf. Jeder Mensch, der zumindest ab und an einmal nachdenkt und darüber hinaus Musik mag, muss diese Scheibe sein eigen nennen. Daran führt kein Weg vorbei. Neil Peart ist jedenfalls seit „Beyond Man And Time“ ein Fan von RPWL, zumindest für den Fall, dass er Album und/oder Hörbuch kennt, das ist völlig klar.
rpwl-wanted.de/cm
Frank Bender
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