Rozz "D'un siècle á l'autre" (Brennus/Musea Records 2011)

Jean-Pierre, Sänger der französischen Hardrocker/Metaller Rozz, legte der CD einen in schöner deutscher Sprache geschriebenen Text bei, die Email zuvor war ebenso in Deutsch gefasst. Schön, nicht nur in englischer Sprache zu kommunizieren und einmal entspannt die eigene Sprache lesen zu können, noch dazu, wie gesagt, in so schöner Form. Rozz sind Olivier Obled (batterie, choeurs), Nicolas Delehaye (basse, choeurs), Gregoire Damperont (guitare, choeurs), Marcel Ximenes (guitare, choeurs) und Jean-Pierre Mauro (chant, choeurs). Auf der CD sind 16 Tracks enthalten. Stilistisch bewegt sich die Band zwischen fettem Heavy Metal, dreckigem Rock'n'Roll, Hardrock und Melodic Rock. Die Songs sind nicht fein und schöngeistig, sondern brettern mit Schmackes, lassen es krachen und haben harsche, beinahe punkige Sounds. Komplexität ist gewollt ein Fremdwort, technische Spielweise nicht angestrebt, die Jungs rocken, die Songs fallen mit der Tür ins Haus, reißen mit Energie die Minuten runter und haben dennoch einige Feinheiten und Extravaganzen in der Hinterhand, die hier und da ausgeschenkt werden. Romantische Chöre sind in einigen Stücken zu hören, symphonische Keyboards und bombastische Epik, die aber abgeknickt werden, sobald die Band als wilde Horde einfällt, keine Gefangenen macht und rockt. Rockt! In den Gitarrensoli steckt Iron Maiden, der Bandsound hat schon mal seine gewisse Nähe zu olle Lemmy und Motörhead, ohne dieser Brachialwucht jedoch nahe zu sein.
Die Songs machen Laune, gewiss wird der Schöngeist vom Sessel fallen, schmeißen seine sensiblen Boxen diesen Heavy Sound so ungestüm und ungeschminkt raus. Rocker alter Schule hingegen werden ihre Freude haben und mit dem neuen alten Rozz-Sound und melancholischen Tränen im motoröligen Taschentuch nostalgischen Zeiten hinterherdämmern. Angenehm und erstaunlich passabel ist der französischsprachige Gesang, der schon mal im Erzählton loslegt, und hochmelodisch absolviert wird, wobei Jean-Pierre seine mit schweren Holzwürfeln gurgelnde rauchharte Whiskystimme schön kratzig-krachig und energisch ins Feld bringt. Die überwiegende Anzahl der Songs kennt keinen Geschwindigkeitsrausch, fast alle kommen in gemächlichem Tempo und nehmen sich alle Zeit, heavy und fett zu rocken. Jean-Pierre schrieb von der unmittelbaren Direktheit und den vielen kleinen Details, die stets gut nachzuvollziehen sind. Das könnt ihr auf der Band-Website nachvollziehen.
Salute, Jean-Pierre et Rozz.

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VM



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