Roz Vitalis "Revelator" (Mals 2011)

Roz Vitalis - ist das nicht schrecklicher Schnupfen? Hört sich nicht so an. Wenn die russische Combo auch kyrillische Ohren braucht, den Sound zu verstehen. Der elektronische Rock hat Anbindung an symphonische Gestade, irgendwie auch Rock, an romantische Klassik, psychedelische Schwaberwaden und verinnerlicht-verkopfte Tastenübungen eines Komponisten, der nicht auf die geniale Komposition kommt und immer wieder probiert, den richtigen Ton zwischen den Tasten zu finden. Roz Vitalis ist eine ganze Band, in der Gitarren, Flöten, Schlagzeug, Bass und Keyboards gespielt werden, überwiegend allerdings nur Keyboards, und immer dann, wenn die Band sich in die Pause verabschiedet und der Tastenmann (Ivan Rozmainsky) ins esoterisch forschende gleitet, nimmt sich jede Idee von Energie, die in den Songs nur irgend stecken kann, selbstmörderisch das Leben.
Die 9 Songs poltern und krachen, dann summen sie verträumt, sie mäandern um sphärische Themen und vergessen jede songdienliche Idee und sollen: sollen die Hörer verrucht und dramatisch in unergründliche Instrumentalweiten entrücken. 9 solcher ungreifbarer Songs sind auf der CD, der Keyboarder ist begabt und spielt teils interessantes Equipment, nutzt schräge Sounds und weiß hin und wieder durchaus zu überzeugen. Zumeist aber nur für wenige Momente, dann rasselt das Song wieder weg und die Fragezeichen im inneren Ohr wachsen ins Unerträgliche.
Schräger Stoff für Keyboard-Fanatics, denen alles progressiv ist.

mals.ru
VM



Zurück