Riffuz "Global Bait" (Eigenproduktion 2012)

Riffuz gab schon als Kind Konzerte, zehn- und zwölfjährig. Zu der Zeit als Organist. Später wechselte er Instrument und Genre: Schlagzeug und klassische Gitarre, später Musiktheorie an der Universität von Guadalajara in seinem Heimatland Mexiko. Im Anschluss legte er an eben dieser Uni Abschlüsse für Soundsysteme und als Soundingenieur ab.
Als 14-Jähriger trat er der ersten Band von vielen bei, als jüngstes Mitglied stand er vor 500 Leuten auf der Bühne. Die Band zerbrach, Riffuz ging zu Angel Veneno, wo die ersten Aufnahmen eingespielt und veröffentlicht wurden. Riffuz wechselte von Band zu Band (weltweit, etwa nach Finnland oder Spanien), blieb jedoch Hard Rock/Metal treu, bis schließlich Pop- und Klassikrock-Bands folgten und die Genres wie die Engagements wechselten. Er ist auf Tribut-Aufnahmen zu hören, spielte 2008 mit "Inspiration of Creation" ein erstes Soloalbum ein und wird seit Jahren von verschiedenen Gitarren- und Technikfirmen gesponsert, deren Instrumente er spielt, Technik nutzt. Über die Jahre hat Riffuz sich einen Namen gemacht, Bands produziert, mit jetzt mit "Global Bait" ein zweites Album eingespielt, das zeitgleich mit der digitalen Single "Devil's Gambler", dem weiteren Album "Amaro Tonico-Project" und der EP "N.P.I." veröffentlicht wird. Eine Menge Stoff!
Mit dem 46:37 Minuten langen "Global Bait" baut Riffuz sein Standbein im düster-melodischen Powermetal aus. Schwere Riffs treffen auf pompöse Refrains, schneidend scharfe Gitarrensoli krachen ins instrumentale Geschehen. Die liedhaft kurzen Songs haben Schmackes und Charakter sowie Wiedererkennungswert und lassen den Profi erkennen, der genau weiß, was er will.
Zwischen den Tracks spielt sich eine Spoken Word Story ab, die witzig und schräg ist, Hörspielgeräusche stattfinden lässt und sogar eingespielte Publikumslacher präsentiert. Noch nie gehört, diese Mischung. Einerseits ist das Album, hier und da mit kernigen progressiven Licks und von komplex-anspruchsvollen Arrangements durchtränkt, ernsthaft und musikalisch anspruchsvoll, andererseits läuft die - englischsprachige - und wenig umfangreiche, aber überraschende Story zwischen den Songs ab. Mhm, nette Idee!
Insgesamt wirkt der stilistische Metal-Mix aus starken 80er Einflüssen (NWoBHM), Melodic Metal, dreckigem Sound mit düsteren Post-Thrash-Einflüssen und Progressive Rock sehr eigen, andererseits gibt es viele (Prog-)Metal Bands, die ähnlich klingen. Doch Riffuz hat Stil und Handschrift. Zudem: die Story und die Hörspielgeräusche sind das überraschende i-Tüpfelchen der Scheibe.
Das nächste Projekt ist schon in den Startlöchern: ein Metallica-Tribut. Viel Erfolg!

riffuz.com
reverbnation.com/riffuz
VM



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