Rick Renstrom "until the bitter end" (Mascot Records 2003)

Rick Renstrom ist behindert. Er hat keine "richtigen" Hände. Seine Arme sind verkürzt und enden in unförmigen Fingern, die die Hände ersetzen müssen. Doch trotz dieser schweren Behinderng spielt Rick wie ein junger Gott. Er ist ein ausgezeichneter Gitarrist, der es gewiss viel schwerer hatte, die Gitarre zu beherrschen und es dennoch zu einer Perfektion gebracht hat, die andere Gitarristen im Leben nicht erreichen werden. Seine musikalischen Vorbilder sind auf seinem Album "until the bitter end" schnell herauszuhören. Deep Purple, Rainbow, Yngwie Malmsteen. Hardrock und Power Metal, was eben ordentlich kracht, und doch auch klassische Einflüsse, wie etwa von Beethoven oder Mozart, zuläßt. Die Songs machen einiges her, vor allem die instrumentale Arbeit ist gut gelungen. Vom Gesang mag man halten, was man will. Power Metal geht da oft kitschige Wege, das ist hier nicht anders. Die Power Metaller sehen das gewiss ganz anders und halten die Satzgesänge für die Krönung der Songs. Doch die Gesanglinien sind sehr süß arrangiert und klingen zu typisch. Davon abgesehen sind die Gitarrensoli fabelhaft, gerade in den Soli hat sich Rick bei olle Ritchie Blackmore Inspiration geholt. Die CD ist gut produziert, der Klang ausgewogen, die Tiefen schön fett. Die Kompositionen wechseln zwischen klassisch inspirierten Hymnen, harten Rockern und harmonischen Melodien, letztere wie ein leicht überhöhter Cholesterin-Wert. Etwas abgespeckt wäre mehr drin. Aber dann wäre die Ästhetik wohl nicht so perfekt getroffen. Meine Hochachtung vor Rick, der sich hier ein Denkmal setzt, das sich hören lassen kann.

mascotrecords.com
VM



Zurück