Re-Late "The New Story Of Blues" (Eigenproduktion 2006)

Knackfrisch, die Songs des gerade erwachsen gewordenen Trios Re-Late. Schön flott und dynamisch sind die 5 Songs der Demo-CD, die Marlon Schruff (dr), Jan Rinke (b, voc) und Patrick Halfmann (g, voc) mit Gast Manni Halfmann (harp) eingespielt haben.
Die Newcomer aus dem Ruhrpott haben sich mit Herz und Seele dem Blues verschrieben. Zart und hart fließen die Minuten dahin, von einem emotional aufpeitschenden Gitarrensoli angestachelt, das aus einem himmlisch ruhigen Stück wie "One Step ahead of the Blues" pure erfrischende, belebende Action macht. Da steckt viel leidenschaftliche Energie drin. Aber es wird noch besser, schneller und aufregender: "Boom, Boom out go the Lights" ist schon mal ein netter Klassiker, den die Jungs kraftvoll und herzhaft mit Witz und Energie einschlagen lassen. Aber der losgelassene letzte Part von "You didn't think about that" ist der absolute Höhepunkt der Demo-CD.
Der lässig dahin ziehende Blues forciert nach einigen Strophen, Refrains und Soloparts plötzlich sein Tempo, lässt die Leinen los und das Trio jagt wie verrückt davon. Grandiose Idee! Überhaupt zeigen Re-Late sich mit frischen Ideen und eigener Note. Die Songs grooven und stapfen mit selbstbewusster Note energisch aus den Boxen. Cooler Gesang rauer aber jugendlicher Stimme transportiert die Lyrics fabelhaft, wenn Patrick Halfmann im ersten Track "You Can't Always Get What You Want" auch etwas zu heftig Slang singt. Der Refrain kommt oftmals wieder, das ist auf Dauer etwas ermüdend. Das Schlagzeug wird mit funkigem Drive gespielt, schön angesägt die Rhythmen. Bassmann Jan Rinke rockt die Motive mit flottem Rock'n'Roll-Flair, spielt kurze Soli oder rasiert die Melodiekante mit schwerem, dunklen Ton elegant runter. Manni Halfmann schließlich könnte auch im Speed Metal Karriere machen, seine schrägen Soli kennen kein Halten und Stehen.
Tolle Band!
Die Demo-CD hat einen ausgezeichneten, sauberen, klaren und druckvollen Sound, der jeden Ton jedes Instrumentes ausgezeichnet präsentiert. Könnte eigentlich 79 Minuten lang sein, dann hört das aufgeregt pochende Herzklopfen gar nicht mehr auf.

VM



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