Quintessence "Self" (Sony BMG 1972, Esoteric Recordings, VÖ: 21.07.2008)

Quintessence, Ende der Sechziger gegründet, waren die Lieblinge der britischen Hippieszene. Die damalige Underground-Presse verglich die Band mit Hawkwind. Der Vergleich hinkt jedoch gewaltig, ist zu weit hergeholt. Quintessence spielten einen Mix aus Jazz, Rock und fernöstlicher Musik. Ihre psychedelischen Songs haben ausgedehnte akustische Passagen, sanfte Chorarrangements und dieses ganz bestimmte Hippieflair; ruhige, besinnliche Atmosphäre wechselt sich mit psychedelisch Rockparts ab, die Jazzeinflüsse gehen in den fernöstlichen, akustischen und Acidrock-Parts auf.
"Self" ist das vorletzte Album der Band. 1971 als viertes von fünf Alben veröffentlicht, war sein religiöser Ansatz zwischen buddhistischen und christlichen Idealen in der Hippieszene sehr beliebt. Aber auch musikalisch konnte die Band punkten. Fuzzgitarren, Jazzflöten, epischer Rhythmus und hochmelodische Strukturen, die niemals besonders hart, aber intensiv klangen, paarten sich mit mantrischen Gesängen, die Vishnu, Buddha, Jesus Christus, Moses, Gauranga und weitere religiöse Figuren besang. Ausgedehnte Instrumentalpassagen runden die Songs ab. Höhepunkt der Platte ist das 14-minütige "Water Goddess", das verspielt und entrückt beginnt und neben dem beschwörenden Gesang jazziges Flair auf Rockbasis im psychedelischen Kleid ausbreitet.
Auf der CD, die das digital remasterte Album im originalen Artwork enthält, sind zwei Bonustracks zu hören, die im gleichen Jahr als Single veröffentlicht worden waren. Im Booklet ist neben der Geschichte von Band und Album der originale Klappentext abgedruckt.

esotericrecordings.com
VM




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