Poor Genetic Material "Winter´s Edge" (QuiXote-Music 2003)

Deutschland hat über 85 Millionen Einwohner und wenigste bessere Prog Bands. Im Vergleich zu zum Beispiel Schweden, das nur etwa 8,9 Millione Einwohner zählt und mit etlichen hochwertigen Musikern/Bands aufwarten kann, eine absolute Niederlage. Philip Griffith (voc), Stefan Glomb (g), Philipp Jaehne (key), Dennis Sturm (b) und Ludwig Benedek (dr) haben sicher nicht geplant, als deutsche Prog-Armee in den Krieg zu ziehen. Doch mit ihrem Album "Winter´s Edge" probieren sie die Herausforderung. 7 epische, atmosphärische Songs füllen ihr bereits fünftes Werk. Harmonien und Arrangement sind tief im NeoProg verankert, wenn Poor Genetic Material zum Glück auch nicht zu typisch vorgehen. Ihre dunklen bis melancholischen Kompositionen sind eigenständig. Breite symphonische Flächen schweben in den Songs. Weder geht es sehr bedrohlich noch sehr komplex zu, eher verspielt und leise, mit hintergründigem Geschehen und dichtem, aufwühlendem Arrangement. Die Gitarre hat keinen bedeutenden Spielraum, selbst Soli sind eher ins Off geschoben und dem stets bestimmenden Keyboard unterworfen. Das ganze Album ist zurückhaltend, lyrisch, sanft. Sehr schön und nachvollziehbar ist die emotionale Qualität angelegt. Jedoch passieren hin und wieder einige Dinge, die zu süß, aufdringlich und dick sind. Zwar hält sich das in Grenzen, aber es kommt vor. Dennoch ist "Winter´s Edge" ein erfolgsversprechendes NeoProg-Album, das mit seiner idyllischen Liedhaftigkeit die Harmoniker und Melodiker unter den Prog Jüngern ansprechen wird. Im Vergleich mit den Größen der zum Beispiel schwedischen Szene würden sie jedoch das Nachsehen haben.

poorgeneticmaterial.de
VM



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