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Robert Plant And The Strange Sensation - Mighty ReArranger (Sanctuary 2005)
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Vor inzwischen schon 25 Jahren endete die Karriere einer der besten Rockbands aller Zeiten im Erbrochenen ihres Drummers John Bonham. Led Zeppelin-Sänger Robert Plant fühlte sich noch etwas zu jung für's Altenteil und begann daher eine Reihe durchweg gelungener Solo-Alben aufzunehmen. Immer mal wieder kreuzten sich seine Wege dabei auch mit dem alten Weggefährten Jimmy Page, aber das blieben Momentaufnahmen. Letztlich scheint eine Led Zeppelin-Reunion (mit welchem Drummer auch immer) sehr unwahrscheinlich und abgesehen davon vielleicht auch gar nicht wünschenswert.
Zumindest nicht, solange Robert Plant, inzwischen auch in den 50ern angekommen, solche Alben wie das aktuelle 2005er Album "Mighty ReArranger" 'raushaut. Plant hat eine Reihe hervorragender Musiker aus dem Portishead- und Massive Attack-Umfeld um sich geschart. John Baggott (Tasten. Elektronisches, Moog Bass), Clive Deamer (Schlagzeug, Bendir), Justin Adams (Gitarre, Bendir, Tehardant, Lap Steel Gitarre, Bass), Skin Tyson (Gitarre, Lap Steel Gitarre, Bass) und Billy Fuller (Bass) bilden die "Strange Sensation", die grandiose neue Band von Robert Plant.
Für Robert Plant scheint dies alles ein motivierender Jungbrunnen zu sein. Wie zu besten Zeiten röchelt, jault, schreit, singt er mit voller Inbrunst. Eine tolle Leistung. Plant klingt ungeheuer relaxt und engagiert zugleich.
Dazu rockt die Band frisch, fromm, fröhlich, frei ab. Geschickt werden allerlei Soundeinflüsse aus afrikanischen Kasbahs, orientalischen Märkten und sonstigen exotischen Klängen eingeflochten. Schöne Gitarrensoli, ungewöhnliche Rhythmen, geschmackvoller, dezenter Einsatz von Elektronischem, auf dem Album gibt viel zu entdecken. Am ehesten klingt das Ganze wie eine Mischung aus klassischem Led Zep-Material aus der "Physical Graffitti"-Phase und dem gelungenen "No Quarter"-Album, welches Page und Plant 1994 aufnahmen.
Robert Plant und seine Strange Sensation, in 2005 fast besser den je. Led Zep-Fans und Freunden guter Rockmusik sei dieses Album nachhaltig empfohlen. Nach den 12 gelungenen, regulären Songs gibt es dann noch ein kleines Schmankerl als "Hidden Track", also unbedingt weiterlaufen lassen!
Thomas Kohlruß
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