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Pink Floyd "London 1966/1967" (Snapper 2005)
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Das Material auf dieser DVD ist bereits einige Male veröffentlicht worden. Die beiden enthaltenen langen Improvisationen in diversen Auflagen auf LP und Bootleg, das Filmmaterial auf Video.
"Interstellar Overdrive" ist in einer 17-minütigen Version dabei. Die junge Band ist zu sehen, das ausgeflippte Auditorium, verfremdete Bilder, Aufnahmen von Demonstrationen, Models, abhängenden Jugendlichen auf der Straße, der High Society. Das ganze ist ziemlich wirr, aber aufregend und der Musik entsprechend zusammen geschnitten worden. Vom Filmregisseur Peter Whitehead, der Aufnahmen und Schnitt gemacht hat, ist ein kurzes, separates Interview enthalten, in dem er erklärt, wie es zu den Aufnahmen gekommen ist.
"Nick's Boogie" ist 12 Minuten lang. Auch hier sind Band und Publikum zu sehen. Da tummelt sich gar ein junger, schüchterner John Lennon in den Massen, die Technik ist etwa dieselbe wie beim ersten Song, das Videomaterial ist ansprechend.
"Interstellar Overdrive" ist in einer zweiten Version enthalten, die keine 5 Minuten lang ist und andere Videoaufnahmen präsentiert.
Zudem gibt es Interview-Schnipsel von Schauspielern und bekannten Persönlichkeiten der damaligen Zeit auf der DVD, auch in den Mid-Sixties aufgenommen.
Das Ganze war als Tonite Let's All Make Love In London auf dem Markt. Die Qualität der Bilder und der Musik ist ansprechend, ob die Produktion remastert wurde, ist mir nicht bekannt, der DVD liegen keine weiteren Informationen bei.
Pink Floyd Fans werden an dem Teil sicher nicht vorbeikommen. Wer auf die Sechziger steht, kann ein Stück Zeitgeist einfangen, das aus der heutigen Perspektive nostalgisch und witzig aussieht und angenehm berührt.
Ende 2005 leggen Snapper Music die Aufnahmen auch als CD mit identischem Cover auf. Enthalten ist fast das gleiche Programm wie auf der DVD, nur mit dem Unterschied, dass "Interstellar Overdrive" nicht in zweiter Version enthalten ist.
Interviews mit Peter Whitehead (der die Videos zu beiden Songs gedreht hat), Mick Jagger, dem Schauspieler Michael Caine, David Hockney und Julie Christie sind hier als "enhanced" Bonus für den Computer ebenso enthalten, wie die Videos zu den langen Songs sowie ein sogenanntes "Overview" von Peter Whitehead.
Die CD ist ebenso ansprechend wie die DVD, beide Formate braucht wohl nur der vollendet süchtige Floydianer. Dem Rest der Interessierten sei eher die CD als die DVD empfohlen. Die Videos sind wie gesagt nett anzuschauen, aber die Musik ohne Bildkommentar legt man doch wohl eher auf, oder?
VM
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