Phideaux "The Great Leap" (Eigenproduktion 2006)

Die Band um Namensgeber Phideaux Xavier veröffentlicht erst seit 2003 CDs, hat aber in kurzer Zeit bisher 5 Alben auf den Markt gebracht. "Fiendish" (2003) zeigte noch nicht die Reife der folgenden Alben, von denen vor allem die 2005er CD "313" mit witzigen, flotten Popsongs überzeugen kann. "Ghost Story" (2004) und "Chupacabras" (2005) zeigen starke und gut integrierte Progressive Rock Einflüsse.
Die sind nun auf "The Great Leap" wieder zurückgeschraubt, die 11 Songs sind gut arrangierter und in den Texten kluger, melancholischer und auf seine Weise engagierter Art Pop. Knackige Songs, liedhaft und flüssig arrangiert, von eingängiger Sanftheit und rhythmischer Finesse, sind das jüngste Werk der amerikanischen Band. Bereits für 2006 noch ist das Nachfolge-Album "Doomsday Afternoon" in Aussicht gestellt, das als Part zwei einer Trilogie angekündigt wird, dessen erster Teil "The Great Leap" ist, Thema: "Big Brother", Überwachungsstaat, Ängste und Zweifel des Individuums, Lieblosigkeit und Hölle der Welt.
Wenn die 11 Songs auch auf Texte und Gesang orientiert sind, so zeigen Phideaux doch ein starkes Faible für kleine und kleinste witzige und forsche Einfälle, die in den druckvoll gespielten und schon mal beatlesken Songs gut aufgehen und diese mit schrägen Ecken und Kanten versehen, die in der großen Welt der Alltagspopmusik, mit der Phideaux wenig zu tun haben, nicht anzutreffen sind. Ich persönlich wünsche mir von der so unkompliziert und auf eigene Weise anspruchsvollen und indeenreichen Band mehr "progressive" Komplexitäten und instrumentale Verschnörkelungen. Aber auch im Songformat überzeugen Phideaux nach "313" ein weiteres Mal.

VM



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