Stefan Peters "angels & arrows" (Eigenproduktion 2008)

4 Jahre nach seinem letzten Album "the 4th day" veröffentlicht Stefan Peters, der sich auf dem Cover seiner CD schlicht Peters nennt, ein neues Werk. Stilistisch hat sich zum letzten Werk keine Veränderung ergeben. Peters spielt symphonische Rockmusik, mal nahe an der Klassik, dann an Elektronik und an Progressive Rock.
Wie die Vorgängeralben ist "angels & arrows" ein Soloalbum. Der Rhythmus wurde programmiert, fügt sich gut in das harmonisch-melodische Geschehen ein, hat komplexe Struktur, klingt jedoch programmiert. Kein Computer kann die Spieldynamik eines menschlichen Schlagzeugers ersetzen, kann besser klingen als ein, dies vorausgesetzt, technisch versierter Schlagzeuger. Sämtliche Klänge und Sounds hat Peters an Tasteninstrumenten eingespielt, bis auf einige wenige Flöten- und Celloparts, die von Charlotte und Isabel eingespielt wurden.
Peters Inspiration heißt Johann Sebastian Bach. Das ist einigen der neuen Kompositionen auch anzuhören, der klassische Einfluss ist aber nicht überwiegend. Ebenso klingen spiel- beziehungsweise soundtechnische Einflüsse seiner Vorbilder Keith Emerson und Jordan Rudess hier und dort ein. Weitere Einflüsse sind Ludwig van Beethoven und Anton Bruckner sowie Robert Schumann, Steve Morse und Gentle Giant. Letzere haben wenig praktischen Einfluss genommen.
Die melodischen Stücke sind vielschichtig, reich an Harmonien. Es gibt wohl keinen zweiten solistisch arbeitenden Keyboarder wie Peters, der derart interessante, dynamisch und lebhaft gespielte Symphonic Sounds spielt, die überraschen und beeindrucken. Die Atmosphäre der Stücke ist überwiegend in den progressiven Siebzigern zuhause, einige ambiente Ausflüge klingen moderner. Hier und dort ist eine Passage etwas seicht geraten, ist der Grat zum Kitsch fast überschritten, so etwa in der Ballade "…divin' deep", die an Fernsehpausenhintergrundmusik erinnert, die Kurve geradeso aber noch kriegt.
Viele schöne Sounds und Melodien zeichnen das neue Werk aus, über den Rhythmus höre ich hinweg. Fans der alten Spielart und Vielschichtigkeit symphonischer Rockklänge sollten reinhören!

step77.de
VM



Zurück