Pax Romana „Let All Men Know – This Is Sacred Ground“


Ich muss zugeben, dass es Liebe auf den ersten Ton war. Das an Jan Garbarek erinnernde Saxofonspiel von Kalle Fält erzeugt ein ganz besonderes Flair und macht den lyrisierend entspannten und darüber hinaus folkig angehauchten Progressive Rock der Band Pax Romana unverwechselbar; die Klarinette sorgt für klezmatische Tupfer und verleiht den Kompositionen, in denen sie eingesetzt wird, beachtliche Tiefe. Gelegentliche leichte Anklänge an Chris Rea und den genialischen Heinz Rudolf Kunze machen dieses Werk aber auch für nicht ganz hart gesottene Odd-Timer gut hörbar; Radioeinsätze wären also im Bereich des Möglichen, wenn die Welt nicht so wäre, wie sie (momentan) ist. Außerdem ist Kalle für den Chorgesang verantwortlich. Die Band wird durch Jouko Höytämö (Schlagzeug), Jukka Höytämö (Gitarre), Matti Inkinen (Gesang, Gitarre), Matti Kervinen (Gesang, Keyboards) und Ilpo Komulainen (Bass) komplettiert. Diverse Gäste bereichern das Klangbild um weitere Nuancen. Allerdings sind die Rhythmen durchgängig sehr simpel strukturiert, was ich ich persönlich schade finde, was aber vermutlich ganz bewusst so angelegt wurde. Schnell merkt man den Kompositionen an, dass hier keine Jungfüchse am Werk sind; gegründet wurde die Band in den 1970er Jahren, dann auf Eis gelegt und im Jahr 2002 reaktiviert. Melancholische und nachdenkliche Untertöne wechseln mit sonnigen Abschnitten und sorgen für Abwechslung; dies passt sehr gut zu den Texten, die teilweise sozialkritisch angelegt sind. Wer musikalisch zwischendurch etwas leichtere, wohlgemerkt nicht oberflächlich-biedere Kost genießen möchte, ist mit diesem Album ausgezeichnet beraten. Diese CD eignet sich in idealer Weise zum Autofahren; sie ist sogar in der Lage, Staus ihre Nervigkeit zu nehmen.

paxromana.fi
Frank Bender




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