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Pallas "wearewhoweare" (Eigenproduktion/Just For Kicks Music 30.01.2015)
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Wenn die Band sich auch selbstbewusst 'wir sind wer wir sind' nennt - wollt ihr Ärger mit Pallas, dann sagt einfach: wenn Neoprog, dann Pallas. Zwar sind sie, wer sie sind. Aber sauer sind sie dann auch. Pallas und Neoprog? Aus Sicht der Briten: erzähl keinen Quatsch!
Friedensangebot: Prog Hardrock? Mit etlichen Reminiszenzen an das, was einst Neoprog war, an späte Pink Floyd - Pallas rocken mit kraftvoller Dramatik, überschießender Energie und Deftigkeit, dass die Chose nur gut zu goutieren ist. Die Songs sind überraschend gut komponiert, meiner Meinung nach altert die Band eindeutig besser als alle Weggefährten, die zur gleichen Zeit aus dem britischen Sumpf stiegen, eine neue Szene zu erschaffen. Aus der Asche des symphonischen Progressive Rock, über der Schlacke aus Punk, New Wave und allerhand mittlerweile untoter bis ganz toter musikalischer Unfälle, von denen Diskomusik damals nur eine eher harmlose Erscheinung war, bastelte sich diese junge Szene ihren eigenen Ansatz mitten im feindlichen Umfeld.
Heute, wo selbst einstige Punkrocker sich über Hardcore, Gothic etc. zu progressiver Avantgarde entwickelten, sind Bands wie Pallas, die überlebten und sich stets neu erfanden, und Pallas tun dies in den letzten Jahren immer besser, eine feste Bank. Und wie ernst sich Pallas nehmen, kann schon anhand ihres großartigen Covers und der schrägen Ästhetik des Designs der Verpackung erkannt werden: wir werden alt, aber unsere Instrumente nehmen wir mit. Nix  mit wichtig ernst.
"wearewhoweare" zeigt die Band von der entspannten Seite. Es gibt nichts mehr zu beweisen. Auf der einen Seite haben sie die symphonische Komponente, die ausgelassene Keyboardarbeit, das komplexe Ideen verarbeitende Songwriting. Auf der anderen Lust auf und Spaß am Rocken, es geht nicht um Verkomplizierung der vorhandenen Themen, sondern darum, diese so lebhaft und saftig zu arrangieren, wie Pallas es vermögen.
Die beste Idee ist der 7. Track, "In Cold Blood", eine lyrisch leise Ballade mit schweren dunklen Tönen, die perfekt gelungen ist. Über den letzten Track kann ich leider nichts sagen, die CD hat einen Schaden. Macht aber nichts. "Winter is coming" - davon will ich zumindest jetzt nichts wissen.
8 Tracks und 54:30 Minuten gute Lebenszeit.
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VM
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