Paatos "Silence Of Another Kind" (InsideOut Music, VÖ: 19.05.2006)

Die Band Paatos hat sich im Laufe ihrer wenigen Jahre und nunmehr 3 Alben sehr verändert. Den Start "Timeloss" haben 2002 die Prog Freaks der abgefahrenen Schule hocherfreut erlebt. Live hoben Paatos instrumental tiefe Gruben aus und arbeiteten wild und radikal; skandinavisch symphonische Schwere und extreme rhythmische Heftigkeit trafen aufeinander und entluden große Energieströme. "Kallocain" zeigte zwei Jahre später noch Ansätze davon, doch die Band hatte sich modernem Zeitgeist geöffnet und ihre Songs harmonisiert. Das brachte einen enormen Erfolg mit sich, im Zuge dessen das Debüt remastert wurde.
Jetzt haben wir 2006 und Paatos sind ein paar Schritte weitergegangen. Petronella Nettermalm (voc, ce), Ricard Huxflux Nettermalm (dr, perc), Stefan Dimle (b), Johan Wallen (key) und Peter Nylander (g) widmen sich nunmehr entspannter und sanfter denn je zuvor den Verzückungen der Melancholie. Zarte und tief lyrische Motive schweben genüsslich dahin, von dezentem Rhythmus und kribbelig anmutigen dunklen Sounds begleitet. Petronellas Gesang ist popkonform und dürfte ein Garant für den wachsenden kommerziellen Erfolg sein.
Einige der einfachen und eingängigen Songs, wie etwa "Your Misery", "There will be no Miracles" und vor allem "Not a Sound" könnten als gekürzte Single-Version Eingang in Radiokanäle finden. Zwar finden sich in den Songs auf "Silence Of Another Kind" immer noch ein paar Partikel des Klanges, den einst die schwedische Symphonic Rockband Landberk zelebrierte (zu denen Stefan Dimle gehörte), jedoch sind das Rudimente einer vergangenen Zeit. Paatos haben die Tür zum kommerziellen Erfolg geöffnet. Ich bin mir sicher, dass sie ihr Talent erkennen und ihr kompositorisches Gespür weitaus kommerzieller nutzen werden, irgendwo im harmonischen Umfeld der großen Stimme Björk. Sie sind nicht die erste Band, die im Progressive Rock klein anfängt und in der Popmusik groß aufgeht.

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VM



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