Opus Est "Opus 1" (Musea Records 2003)

1975 bekam Kent Olofsson, späterer Gitarrist von Opus Est, seine erste Gitarre. Er begann, simple Rockmusik zu spielen. Schlagzeuger Anders Olofsson und andere kamen hinzu, die Basis für Opus Est war 1977 gefunden. Zu dieser Zeit spielte die reifende Band bereits improvisierten Jazzrock wie das Mahavishnu Orchestra. Ein Name war schnell gefunden: Krishna. Die Einflüsse veränderten sich, immer mehr rückten Genesis, YES und Emerson, Lake and Palmer in den Mittelpunkt des Interesses der Musiker. Kent und Anders trafen 1979 in Spanien einen betrunkenen Holländer, der meinte, sie sollten sich Opus Est nennen. So bekam das Kind seinen Namen. Die Band begann, lange Songs zu schreiben, eine 23minütige Suite oder das 60(!)-minütige "Seven Deadly Sins", von denen nur Teile aufgenommen wurden. Kents Bruder Leif, damals gerade 14 Jahre alt, wurde Keyboarder in Opus Est und Håkan Nilsson übernahm das bis dahin vakante Mikrophon. Die meisten Songs des 1983 veröffentlichten Debüts "Opus 1" komponierte der 14-jährige Leif Olofsson, einige komponierte Kent. Die 8 Songs brachten das Album auf die beachtliche Länge von über 49 Minuten. Für das CD-Reissue sind noch einmal 3 Songs aus derselben Zeit hinzugekommen, so dass die Spieldauer der CD über 70 Minuten beträgt.
Leider sind die Kompositionen nicht besonders. Weder geschehen aufregende Dinge wie Soli oder Improvisationen, noch haben die Kompositionen besonderes Flair. Von vorn bis hinten ist das gesamte Album von Ödnis und Langeweile bestimmt. Zudem ist das Keyboardspiel stets gleich bleibend, die nervenden, plärrigen Tastentöne sind anstrengend und kein Stück variabel oder lebendig. Sänger Håkan hat zudem keine angenehme, sondern eine helle, unreife Stimme, die viel zu naiv und seltsam klingt, als dass sie Lyrics einer Rockband transportieren kann. Die Lichtpunkte sind das Gitarrenspiel und die Rhythmusabteilung, die wirklich erstaunliches leisten und sehr ambitioniert und beeindruckend aktiv sind. "Opus 1" kann nicht überzeugen, mit einem besseren Keyboarder und ausgefeilteren, prägnanteren Kompositionen hätten Opus Est punkten können, doch das ist nicht geschehen. Kent wurde später (und ist heute) ein angesehener Komponist für Kammer- und elektronische Musik. Nach dem Album hat sich also einiges entwickelt, vielleicht sind spätere Alben der Band (falls es weitere gibt) interessant. Musea will auf jeden Fall weiteres, bisher unveröffentlichtes Material von Opus Est veröffentlichen.

musearecords.com
VM



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