Neurotic November "Fighting Words" (Victory / Soulfood 2015)


Nach der EP "Anunnaki" jetzt der Longplayer "Herausfordernde Worte". (Hoffentlich muss ich im Zusammenhang mit der Herausforderung, eine adäquate Rezension zu schreiben, nicht nach Worten ringen.) "Nanu Aki von Fünen, wieso schlägst du denn auf die Echsen ein, die grünen?" "Allein mit dünnen Worten kann man gegen diese nun einmal nicht gewünnen." Dee Dee (Stimme), Nig und Roach (Gitarre), Bear (Bass) und Hanzel (Schlagzeug) nehmen daher zumindest mit musikalischen Mitteln beherzt den Kampf gegen das grüne Kriechtier-Gesocks auf, um die stets mit gespaltener Zunge sprechenden Reptiloiden auf die Toteninsel zu geleiten und ihren Schlangenkönig, liebevoll auch Böcklin genannt, gleich dorthin mitzunehmen. Die glorreichen Fünf schleudern den zischelnden Widerlingen ein Gebräu aus Deathcore- und HipHop-Elementen, gespickt mit Samples und Spoken-Word Performances, entgegen. Die mit erlesenem Aggro-Sound, bestehend aus Blast Beat-Lafetten, Riff-Klingen und Bass-Granaten armierte Dampfwalze macht alles platt, was sich ihr in den Weg stellt und weiß dennoch durch windschnittige Formgebung zu gefallen, denn bei aller Abgedrehtheit gibt es vielfach eingängige Momente zu vermelden - New Kids On The Bock (erschlagen diesen mit nem Rock). Im meines Erachtens maximal zweidimensionalen Metalcore/Deathcore-Sektor endlich mal wieder eine Band, die dieses Flacherland in Richtung dritter Dimension verlässt, wodurch die gesamte Core-Szene beachtlich an Volumen gewinnt; andere Bands dieses Genres sollten sich nicht zieren und solches Musizieren als Kernstück Ihres Schaffens betrachten. "Muss I?" "I dahd scho sogn." Neurotic November im New Erotic September? Unbedingt, weil brutal sexy!!!

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Frank Bender



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