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NDIO "Airback" (Cuneiform Records 2005)
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NDIO (Never Dance in Orange) ist das Projekt des niederländischen Saxophonisten Frank van der Kooij. Neben Pieter Bast (dr), Niels Brouwer (g, samples), Paul Maassen (p, org), Robert Jarvis (tb) und Michel Banabila (samples) ist mit Hugh Hopper (b, samples) ein alter Bekannter dabei. Kooij war seit 1985 Mitglied in der Hugh Hopper Band (die auch schon einige CDs auf Cuneiform veröffentlicht hat).
Stilistisch könnte man jetzt so eine Art moderner Variante der Canterbury Jazzrock Schule erwarten, und das liegt auch nahe. Jedoch, das Projekt scheitert an mehreren Stellen. Zum einen sind die Songs längst nicht besonders interessant komponiert, haben keinen Drive und schlendern mit leerer Batterie vor sich hin. Der Rockanteil ist verschwindend, mal vom Rhythmus abgesehen. Aber auch die Jazzphrasierungen sind eher belanglos und von seltsamer Apathie. Spannung und Vitalität - Fehlanzeige, die Songs sind tief in sich versunken.
Man kann es einigen der im Booklet abgebildeten Musiker ansehen, vor allem Gast Hugh Hopper selbst, der wohl als VIP dabei ist, die Produktion zu adeln. Das sind gealterte Jungs mit dem sicheren Hang zu gemütlichen, intimen Klängen.
Canterbury hatte Wildheit, Dramatik und höchst angepeilte Komplexität - diese Dinge sind hier nur marginal auszumachen. Ich will den Musikern nicht unrecht tun, ohne Frage sind sie technisch äußerst versiert und haben viel Herzblut eingebracht. Ihr Anliegen in allen Ehren, aber die komplette Produktion "Airback" rauscht mit ihrer luftigen Seichtheit an mir vorbei, ohne auch nur ansatzweise mein Interesse zu wecken. Das wird den potentiellen Fans wohl ähnlich gehen.
cuneiformrecords.com
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VM
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