|
National Health "Playtime" (Cuneiform 2001)
|
|
National Health sind ein Aushängeschild der Canterbury-Schule. Ihr versierter und durchstrukturierter Jazzrock ist ein Ohrenschmaus der Oberklasse. Die äußerst anspruchsvollen Melodiegänge basieren auf technischen Kompositionen, die Raum für Improvisationen nicht zulassen. Das erforderte Musiker, die an schwer zu spielenden Passagen nicht strandeten, sondern komplexe Strukturen entwickeln können mussten. National Health war gerade dafür bekannt, schier spielerisch zu schwersten, aufwendigsten und komplexesten Passagen zu intonieren. Die Musiker wechselten häufig, so auch zur Schwesterband Gilgamesh, die ihre Alben ähnlich anlegte. Ein Live-Album hat es in den wenigen Jahren des Bestehens von National Health nie gegeben. Dave Stewart, Keyboarder der ersten Stunde, ließ sich 1979 nicht hinreißen, an den Aufnahmen teilzunehmen, die nun dieses Live-Album beinhaltet. John Greaves (bs, Ex-Henry Cow), Phil Miller (g) und Pip Pyle (dr) wollten einen mehr improvisatorischen Ausdruck, für den Stewart nicht zu gewinnen war. Nachdem die Tour am fehlenden Keyboarder fast gescheitert wäre, nahm Alan Gowen (Gilgamesh) daran teil. Die Aufnahmen, die Cuneiform ausgegraben hat, geben ein klares, gutes Soundbild wieder. Trotz eingebrachter Improvisationen haben die Stücke allesamt ein äußerst komplexes Format. "Playtime" (übrigens ein Gilgamesh-Stück) hat nicht nur historischen Wert, sondern reiht sich wertgleich zu den anderen National Health - Alben ein.
VM |
Zurück
|
|