Mutyumu "Mutyumu" (Gyuune Cassette, VÖ: 25.10.2006)

Das Debüt der japanischen Band Mutyumu beginnt lyrisch-leise und symphonisch, baut sich auf, wird bombastisch und bekommt im Laufe dessen einen erhaben klassischen Charakter. "Kronos Kairos", der dritte Track, beginnt verhalten und klagend. Lautmalerischer, opernhafter, weiblicher Gesang und Blackmetal-Gitarre samt symphonischen Keys und hartem, schlichtem Rhythmus setzen treibend ein und ebben nach einigen Minuten ins Ambiente ab, bis der 4. Track "Fujyo Kouhuku Sanka" wie wild und ungebremst die volle, brutale und gruselige Black Metal Härte bringt. Doch auch hier wechselt das Klima vom brutalen, von Growls und wüster Härte geprägten Metal in klassische Lieblichkeit, die von Violine, Piano und weiblichem Gesang intoniert wird. Im 5. Stück, "Sonzai No Kakuritsu", wird die metallische Härte wieder aufgegriffen und erreicht im Wechsel mit sanftem Schönklang seinen finstersten Klang; ein gruselig-düsteres Gebräu aus Klassik, Symphonic Rock, Gothic und Black Metal samt Geräuschen und Flüster- sowie Kreischstimmen, die Horrorfilm-Niveau haben, tut sich auf. Das reicht bis ans Ende des folgenden Stückes "Madouin Mouson Tenshi Kyoku", ein Echo davon kehrt im 11. Stück "Hakugoku No Yume" noch einmal zurück.
"Tesu No Hanataba", Track 7 auf der CD, beginnt mit noch aus dem Off flüsternd und ächzend quietschenden, satanistischen Stimmen, dann wird es wieder harmonisch und melodisch, ohne aber die düstere Stimmung ganz abzulegen, und auch die bösen Stimmen werden wieder eingeblendet. Die metallische Härte verliert sich allmählich und nach der schweren, grandios leidenschaftlichen Gothic-Black-Metal-Explosion ebbt der Energielevel deutlich ab und neigt sich berauschenden, ambienten, minimalistischen Psychedelic Prog Epen zu, die wie Tonschleifen hypnotisch einwirken und einen lyrisch folkloristischen Touch haben.
Das ganze Album hat bis auf den metallisch harten Höhepunkt, der im Gros vom 3. bis zum 7. Track reicht, ein atmosphärisches Klima, klingt beschwingt und nachdenklich, überlegt und klug, hat fast die Qualität der Schweden Tribute und Schönklang ohne Kitsch, wirkt wie ein Rausch, den man wieder hören muss, um ihn zu begreifen. Mutyumu haben ein äußerst ungewöhnliches und erstklassiges Werk eingespielt, das sich zwischen wüst-wildem Lärm - und langer Entspannung danach wie eine Orgie abspielt. Unbedingte Empfehlung - und viel Spaß!

http://sound.jp/mutyumu
VM



Zurück