Monster Magnet "Tab" "Spine of God" (1992, 1993, Steamhammer 2006)

Ganz was Verschnupftes veröffentlicht Steamhammer, das Rocklabel unter den Fittichen von SPV, mit den beiden frühen Alben "Spine of God" und "Tab" der Spacerock Legende Monster Magnet. "Spine of God" stammt aus dem Jahr 1992, als Dave Wyndorf nach dem Weggang von Tim Cronin den Gesangsposten übernahm.
Beide Alben waren über Jahre ausverkauft und nur schwer über Second Hand Kanäle erhältlich. Die Band schrieb damals schon Rockgeschichte, die Tracks der Alben sprechen eine beredte Sprache: so klingt die Masse nachwachsender Bands, von Hardcore über Punk bis Metal hat die Nachwuchsszene sich am psychedelischen Spacerock der stets zugekifften Monster Magnet inspirieren lassen. Kein Wunder, der musikalische Inhalt hat jede Menge aufputschende Facetten aus Metal, Punk, Space Rock und Psychedelic und lässt die manischen Gitarren wie Wahnsinn endlos peitschen. Klingt wie Hawkwind zum Quadrat, immer volles Programm, der fette Schweinerocksound.
Auf "Spine of God" gibt es neben den 8 originalen Tracks den Bonus "Ozium", der klingt, als sei er bereits 1969 eingespielt worden, der Klang der Aufnahme sowie Flanger und sonstiges Fußzeugs vor dem Gitarristen haben die Waber-Töne ins Hippiezeitalter gelegt. Abgefahrenes Teil in neuem Outfit.

Die noch größere Überraschung ist die EP "Tab", die mit Bonus auf über 50 Minuten kommt. Gleich der eröffnende Titeltrack ist über 30 Minuten lang, da ist die halbe Miete schon drin. Das folgende "25" ist über 12 Minuten lang. Die beiden Psychedelic Space Rock Monster brauchen ihre Zeit, sich zu entwickeln. Hier haben Acid Mothers Temple sich mit Sicherheit angesteckt. "Longhair" hingegen ist eine psychedelische Pseudoballade mit LoFi Klang, dessen schreckliche Schrammelgitarren und ekstatischer Minimalrhythmus schon dort sind, wo die Fans noch hin sollen, im endlosen Sog des Rausches. Bonus "Spine of God" ist ein weiteres schräges, bisher unveröffentlichtes Teil, komplett LoFi, wie aus dem Nebenzimmer, vollständig Bootlegsound, das musikalisch einmal mehr in die Latschen der Band tritt, es blubbert, phased und jagt wie gewohnt heavy durch das Weltall. Schräges Teil, das die Anschaffung für Fans zur Pflicht macht, zumal die Originale nirgends zu finden sind. Alle anderen, samt mir, nehmen Reißaus.
Monster Magnet sollten jetzt im März/April 2006 auf große Tournee gehen, eine gute Gelegenheit, sich von den Qualitäten der Band zu überzeugen. Doch Chefschniefer Dave Wyndorf hat zu viele Räucherstäbchen genommen und hadert mit physischen Leiden…

spv.de
VM



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