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microClocks "circular waves" (S.O.G. Records 2006)
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Knackiger Funk und flüssiger Groove sind die Haupteigenschaften der 6 eingängigen Songs auf der EP "circular waves". Das Intro ist ein düsterer Psychedelic Electronic Track, dessen kuscheliges Thema angenehm verführt, das Outro schließt sich im gleichen Geiste nach den flotten Songs an, danach läuft der Silberling noch etliche Minuten leer weiter.
Die Lyrics vom ersten Song "Accident" könnten von Jeff Wayne's Krieg der Welten stammen, ebenso das Thema, das spannend und entspannend zugleich ist. Dance Funk und dynamischer Rock gehen hier eine illustre Verbindung ein. Ganz besonders wird das Psychedelic Freaks interessieren. Schön sind die schweren Gitarrenriffs sowie das akzentuierte Schlagzeugspiel, das dem Ohrwurm notwendige Wucht gibt. "Minor Things" im Anschluss hat ein knackiges Funk-Thema, kann die Energie des ersten Songs nicht weitertragen, das Arrangement der Komposition ist zu plärrig, süßlich und vordergründig eingängig. Zu schnell wird sich die Note verbrauchen. Für Dance-Hörer ist der Track zu vielschichtig und hat zu viele thematische Einbrüche, für Rocker ist die Komposition zu poppig. Besser ist "Whenever", dessen Gitarre funkbetont spielt, das erinnert an Rare Earth und andere Motown Acts, die Jazz und Funk in das Rock/Pop-Konzept woben und damit ungemein fette Grooves entwickelten. Nicht ganz so grandios ist "Whenever" zwar, was am zarten und laut in den Vordergrund gemixten Gesang liegt. Dennoch kann der Track überzeugen.
"Telltale Glance" ist wohl der stärkste Track der CD. Die Funk-Figur des Basses und der eingängige Rhythmus geben dem Refrain mitreißende Flüssigkeit. Auch "Root Of All Evil" hat ein eingängiges Thema, das zudem sehr spannend gespielt wird. Die psychedelische Verfremdung ist ausgezeichnet gelungen, die harten Gitarren schützen vor der angestrebten Dance-Lastigkeit.
microClocks haben einen eigenen Sound gefunden, der meiner Meinung nach zwar viel zu sehr zum flüssigen Pop tendiert und sich damit starke Momente raubt, aber tolle Kompositionen hat, deren Jazz- und Funk-Anteil einfach fabelhaft sind. Da sollte das Gewicht der Band liegen.
VM
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