May Blitz "May Blitz" "The 2nd of May" (Vertigo/Repertoire Records 2004)

May Blitz wurde 1970 von Keith Baker (dr), James Black (g, voc), Tony Newman (dr, vib) und Terry Poole (b, voc) gegründet. Im gleichen Jahr veröffentlichten sie ihre erste LP. Auf dem Miniposter, dass der jetzt von Vertigo/Repertoire Records veröffentlichten CD beiliegt, sind als Musiker nur Tony Newman, Reid Hudson (b, voc) und James Black angegeben. Im Buch "The Tapestry Of Delights" sind jedoch auch die zuerst genannten Musiker nachzulesen. Beide LPs waren 1993 bereits von Beat Goes On auf CD veröffentlicht worden, doch diese neuen im LP-Sleeve Design produzierten CDs sind die Anschaffung wert. Die Beat Goes On CD (beide LPs auf einer CD) dürfte längst ausverkauft und nur second hand zu bekommen sein. Auch wenn beide CDs ohne Bonustracks angeboten werden - der restaurierte und remasterte Klang und das gut aufgemachte Design sind ein Hit!
Die 7 Songs des Debüts sind spannende Heavy Rocker mit progressiven Untertönen. Fabelhaft die Chor- und Sologesänge, das nur in der (guten alten…) Zeit des beginnenden Progressive Rock so grandios gespielte komplexe Schlagzeug, die harten elektrischen und balladesk verspielten akustischen Gitarren - die Songs sind hinreißend. Bestes Stück ist "Tomorrow may come", dessen außerordentlich hinreißender Beginn einfach nur göttlich ist. Auf einem verhallten Vibraphon-Motiv setzt die Stimme mit einer Jazzharmonie an, und der Bass setzt markante Töne darunter. Das Schlagzeug fällt leise ein, die Gesangslinie, die Stimme, die einzeln verhallenden Vibraphontöne - einfach traumhaft!
In gleicher Trio-Besetzung präsentierte die Band ein Jahr später das Follow-Up. Die 8 Songs waren härter und schlichter, griffiger und songorientierter. Verspielte und kantige Motive waren kürzer und geradliniger, die Songs hatten mehr Groove und verzerrte harte Gitarrensounds, ein wenig spielten May Blitz wohl mit dem Erfolg. Doch immer noch waren interessante, außergewöhnliche Sachen zu hören, so das wilde Flötenmotiv in "In Part", der starke und schwer komplexe Rhythmus in "8 mad grim nits" und das schöne, sphärische Thema von "Just thinking".
Nach der 2. LP löste die Band sich auf. Tony Newman und James Black blieben aktiv. Die LPs von May Blitz wurden im Laufe der Zeit zu raren Sammlerstücken mit extrem teuren Preisen. Auch heute muss ein LP-Sammler viel Geld für ein originales Vinyl zahlen, schön, dass es die CD-Veröffentlichungen gibt, da kommt man viel preiswerter an die Musik heran. Wer die Band testen möchte, sollte mit der ersten Platte, "May Blitz", beginnen - und sich vom Cover nicht abschrecken lassen!

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VM



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