Matt Modder "Freestylin´" (Eigenproduktion 2008)

Vielseitigkeit ist sein zweiter Vorname und Double Bass Drumming sein Markenzeichen, das beweist der gute Matt mittels schlagender Argumente auf dieser ohne jegliche Probe aufgenommenen DVD in äußerst kompetenter Weise. Nach einem als Intro fungierenden, hervorragenden Solo, das klingt, als würde Neil Peart in einer Death Metal Band spielen, folgen Ausflüge in die verschiedensten Stilistiken, mitgeprägt von variabel eingesetzten Double Bass Drums. Zunächst geht es in grooveorientierte Gefilde, wo der Bleifuß an den Pedalen so ungeheuer schiebt, dass es eine wahre Freude ist. Es geht weiter mit einem Ausflug nach Lateinamerika, wobei anzumerken ist, dass der spezifische Charakter dieser Richtung durch das ausgeprägte Pedalspiel etwas verwischt wird. Um so authentischer geht es in der Funk-Abteilung zu; der hier mittels der Double Bass Drums erzeugte Dampf bringt die Luft zum Kochen und der Spaß, den Matt beim Spielen hat, steht ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. So richtig ab geht es dann in der Grindcore-Sektion, allerdings muss gerade einem vor allem im Extreme Metal tätigen Trommler wie Mr. Modder eine gewisse Ideenarmut attestiert werden. Schnelligkeit ist eben nicht alles und außerdem gibt es auch im extremen Metal etliche sehr abwechslungsreich spielende Schlagwerker. Dafür entschädigt die anschließende Swing-Passage vollends; die Double Bass Akzente zeugen von großer Kreativität und rücken ternäre Beats in ein völlig neues Licht. Der abschließende Hip Hop-Bereich, in dem Matt live vom Drumcomputer abgerufenen Samples spielt, macht deutlich, dass er eine echte Groove Machine ist, die selbst dann wie geschmiert läuft, wenn unterwegs mal ein Stick verloren geht. Großes Kino eines jungen Talents.

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Frank Bender



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