Masal "Galgal" (Musea Records, VÖ: 12/2009)

Jean-Paul Prat veröffentlichte 1982 seinen dramatischen Progressive Rock Klassiker "Masal", dessen früheste Parts Prat bereits 1972 geschrieben hatte. Eine Komposition, 42 Minuten lang, düster, heftig, elegisch. Zeuhl für Süchtige. Seine selbst veröffentlichte LP wurde zweimal auf LP nachgelegt, Musea schließlich brachte das Werk auf CD heraus, mit 4 Bonustracks, die nach 1982 eingespielt worden waren und selbst eine kurze LP gefüllt hätten (ca. 34 Minuten). Dann war lange nichts von Jean-Paul Prat zu hören. Musea veröffentlicht nun ein neues Lebenszeichen des französischen Musikers. Unter dem Bandnamen Masal mit seinem Sohn Jean am Schlagzeug, drei weiteren jungen Musikern (b, ts, ss, g) sowie Saxophonist Richard Hértier, der bereits "Masal" mit eingespielt hatte.
6 Songs sind auf der CD, softer Jazzrock, sehr gut gespielt, technisch fabelhaft, flott und nachdenklich, wenig kraftvoll, nicht ohne dramatisch düsteren Unterton, aber ohne größere Extreme, fließt "Galgal" entspannt dahin. Besonders gut ist der Schlagzeugpart geglückt, Jean Prat erweist sich als exzellenter Techniker, der druckvoll und locker die vitalen Komplexe zelebriert.
Die Kompositionen sind ansprechend und nachvollziehbar, reif und gut abgehangen. Es gibt diverse positive Überraschungsmomente, aber wenig wirklich Aufregendes. Das überwiegend führende Saxophon wird nicht radikal oder wild gespielt, sondern gibt sich eher langweilig. Das minimalistisch angehauchte, in sich mäandernde Pianospiel ist berauschend, ohne größeren Eindruck zu machen. Alles läuft auf gutem Niveau, die Band ist den Songs locker gewachsen. Aber kaum Erregendes geschieht. Die 6 Songs und 41 Minuten gehen erwachsen und ausgeschlafen durch den Raum, ohne verrückte Statements zu hinterlassen. Da schläft die Aufmerksamkeit bald ein, der auf Reize wartende Hörsinn wird enttäuscht. Nichts ist schlecht. Und nichts überragend.

myspace.com/masalmusic
musearecords.com
VM





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